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n legte sie die Serviette beiseite, lehnte sich in ihren Stuhl zurueck, bedeckte ihr Angesicht und brach, waehrend sich Thraenen aus ihren Augen loesten, in die Worte aus: "Wie war ich einst gluecklich--und wie ungluecklich fuehle ich mich heute." "Ja, wir beide," bestaetigte Klamm mit mueder, trostloser Stimme. Da der Diener in diesem Augenblick erschien, wussten sie ihre Erregung zu verbergen. Nachdem er aber gegangen, stand Klamm, gleichsam in besserem, mildem Besinnen auf, zog seine Frau auf das Kanapee und sprach: "Warum peinigen wir uns gegenseitig, Adelgunde? Wollen wir nicht einmal frei mit einander reden, damit wir beide zur Ruhe gelangen koennen? Du sagst, du seist nicht gluecklich. Warum bist du es nicht, da ich dich doch ganz gewaehren lasse--" Sie zog die Schultern wie jemand, der reden moechte, aber die Sprache nicht findet. Klamm aber fuhr fort: "Und da du mich nicht mehr liebst, entbehrst du auch nach der Richtung nichts mehr. "Du kannst mich doch nicht mehr lieben, denn selbst die lebhafteste Empfindung erlischt, wenn sie keine Nahrung empfaengt. Ich gestehe zu, dass ich dir nichts biete. Aber ich kann nicht geben, was ich nicht besitze." Adelgunde bewegte mit der Miene tiefster Bitterkeit das Haupt. Dann stiess sie heraus: "Ah! Ich begreife! Da du heute zu ihr reisen willst, nimmst du die Gelegenheit wahr, mich fuer immer zu verabschieden." Klamm sah seine Frau, mit sanftem Vorwurf im Auge, an. "Nein!" entgegnete er dann. "Ich verband mit meiner Bitte gar keine Nebengedanken. Ich wollte nur mit dir ueberlegen, welchen Modus wir jetzt, nach deiner Rueckkehr, nach Mamas Tode, waehlen koennten, uns nicht zu trennen, aber nebeneinander ohne Verstimmung einzurichten. Und ferner: Von mir wird der Vorschlag, ganz auseinander zu gehen, niemals gemacht werden." "Und weshalb nicht?" "Meine Dankbarkeit gegen dich verbietet es. Es waere ein Akt groesster Undankbarkeit--" "Das verstehe ich nicht. Du koenntest, wenn dieses Gefuehl so maechtig in dir ist, es doch auch in anderer Weise zum Ausdruck bringen--" "Zum Beispiel, Adelgunde?" Klamm sprach freundlich und einlenkend. "Dass du dich bemueht haettest, mich gluecklich zu machen, Alfred--" "That ich es, thue ich es nicht, Adelgunde?" "Kann ich mich gluecklich fuehlen, wenn du eine andere liebst?" Einen Augenblick zauderte Klamm mit der Antwort, dann erwiderte er: "Ich lebe doch nicht mit der, von welcher du sprichst. I
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