och einmal!" hatte Herr Baron
Friedrich von Knoop in einem sehr gehobenen Tone gegen seine Frau
geaeussert. "Ich bin doch vom Buchdruckergesellen zum Freiherrn
herausgerueckt, und habe drei Millionen Mark und reichlich darueber, teils
im Kasten, teils in rentablem festem Besitz!
"Und unsere Schwiegertochter stammt aus altem Adel und ist eine
treffliche Frau, und unsere Kinder sind von der Natur so veranlagt, dass
wir an ihnen sicherlich nur Freude erleben werden."
Frau von Knoop hatte sich zunaechst auch mit der Neueinrichtung der Dinge
ziemlich ausgesoehnt, ja, sie hatte Augenblicke, in denen auch sie ihrer
Eitelkeit erlag.
Und zu dieser gesellten sich sonstige Befriedigungen. Anders war's mit
Margarete. Sie missbilligte ihres Vaters Ehrgeiz nach wie vor. Sie
bedauerte seine Unthaetigkeit, die schon allerlei unliebsame Folgen mit
sich gefuehrt. Als einzigen wirklichen Gewinn betrachtete sie lediglich
die Erwerbung des Gutes, und die Aussicht, dort ferner zu leben. Ihr
ging's wie Frau von Klamm! Das Gezwitscher der Voegel in der blauen Luft
ueber den saatengoldenen Feldern klang ihr weit melodischer als der Laut
der gefluegelten Scharen ueber den mit geschwaerzten Schornsteinen
besetzten Daechern der Grossstadt.
Die Freiheit und die Unabhaengigkeit von dem gesellschaftlichen Zwang mit
all seinen Komoedien und Unwahrheiten mutete sie an wie eine neue
Wunder-Daseinswelt. Da nun auch Ileisa fortan in ihrer Naehe blieb,
glaubte sie alles zu besitzen, was ihr Herz ausfuellen konnte.
Nur eines stoerte sie jeden Tag. Das Verhaeltnis zu ihrem Bruder wurde
immer schlechter. Immer mehr verflachte er, und mit der Annahme der
Verflachung und der Arbeitsscheu verstaerkten sich seine Empfindlichkeit
und sein Mangel an Ruecksichten gegen seine Umgebung.
War er frueher rauh und rechthaberisch gewesen, so hatte er doch Sinn fuer
Arbeit, Erfolg besessen und Respekt vor seiner Person in allen Kreisen
erstrebt.
Jetzt sprach er nur von den gesellschaftlichen Errungenschaften, die
ihm, als Mitglied des Adels, immer mehr zufielen. Als ihn ein bisher
sehr unnahbares Mitglied des Unionklubs, in dem er aufgenommen war, zu
einem Fruehstueck eingeladen, war ihm diese Auszeichnung dermassen zu Kopf
gestiegen, dass er im Hause mit seiner ganzen gefuehllosen
Unausstehlichkeit austrat.
"Du thust wirklich, als ob dich die Beachtung, die dir Graf von der
Horwitz erwiesen, zu einem Mitglied der Ritter vom schwarzen Adlerorden
gemacht ha
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