abzusondern, immer in
Pappelhoehe ueber der Menge. Was konnte er von da oben nicht alles
uebersehen! Den kleinen Fischerhafen, die kleine Flotte der
Fischerkutter. Er kannte jedes Fahrzeug, jedes Segel. Da lag auch des
alten Joenksen Boot, des alten Schweden, von dem er den ersten Schluck
Branntwein bekam, und da lag, wenn er sich auf seinem hohen Sitz
umdrehte, die Huette des alten Joenksen, nur durch zwei andere Huetten vom
Pastorat getrennt. Man konnte von dem hinteren Pfarrgarten ueber die
kleinen Nachbargaerten hinweg in Joenksens Garten sehen, wo immer Waesche
hing, Waesche, fuer die Randers ein besonderes Interesse hatte, denn sie
war von Inge Joenksen da hingehaengt. Inge, die fuenfzehnjaehrige Inge
Joenksen! Das war seine erste Liebe gewesen.
Ach, die Romantik dieser ersten Liebe, die ihre junge Brust dem Meerwind
bot, und sich auf den Wellen schaukelte, oder klopfenden Herzens hinter
dem Zaun des vaeterlichen Gartens stand und hinueberlugte, wo Inges
blonder Zopf schwankte und ihre braunen Arme sich hoben und senkten und
grobe blaue Wollhemden, dicke graue Struempfe, und verwaschene Schuerzen,
alles vielfach gepflickt und gestopft, ueber die Waescheleine klammerten.
Aber am schoensten war es doch, wenn sie zusammen in ihres Vaters Boot
hinausfuhren und sich unter das braune Segel duckten, wenn der Alte den
Kurs aenderte und das breite Tuch klatschend herumschlug. Wie lustig das
war! Wie die Inge lachen konnte! Und wobei gibt es wohl mehr zu lachen,
als wenn zwei junge Menschenkinder, die sich gerne haben, gezwungen
werden, schnell die Koepfe zusammenzustecken. "Achtung! Kopf weg!"
O, was konnte er Gerd Gerdsen alles von Inge und dieser schoenen Zeit
erzaehlen. Daraus konnte der allein einen rechtschaffenen Roman zimmern.
Wie lebendig stand alles vor ihm, die ganze Idylle seiner gluecklichen
Jugend in dem kleinen Fischerhafen. Er wollte das festhalten fuer Gerd
Gerdsen, heute nachmittag noch. Und er wollte alles unterstreichen fuer
den Chronisten seines Lebens, was einen Keim trug zu seiner spaeteren
Entwickelung. Die See mit ihrem Einfluss, das fromme, aber nicht strenge
Leben im Elternhaus, das ungebundene Treiben mit den Dorfkindern, die
Pappel; ja die vor allem! Merkwuerdig, er sah immer diese Pappel vor
sich, als waere sie der Mittelpunkt seiner ganzen Jugendzeit, der Mast,
um den sich dieses ganze lustige Karussell drehte.
Und dann die Schnapsflasche des alten Joenksen. Brrr! Er erinnerte sich
noc
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