FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   56   57   58   59   60   61   62   63   64   65   66   67   68   69   70   71   72   73   74   75   76   77   78   79   80  
81   82   83   84   85   86   87   88   89   90   91   92   93   94   95   96   97   98   99   100   101   102   103   104   105   >>   >|  
ann er dort erscheinen mochte, war ich auf den Villen." "So weisst du weiter gar nichts von ihm, von seinem Leben, von seiner Vergangenheit." "Wie haett' ich forschen koennen! gluehende Scham haette mich verraten! Lieb' ist des Schweigens Tochter und der Sehnsucht. Aber von seiner, von unsrer Zukunft weiss ich." "Von eurer Zukunft?" laechelte Aspa. "An den Hof kam alle Sonnenwende die alte Radrun und erhielt von Koenig Theoderich fremde Kraeuter und Wurzeln, die er ihr aus Asien bringen liess und vom Nil. Das hatte sie sich ausbedungen zum einzigen Lohn dafuer, dass sie ihm als Knaben sein ganzes Schicksal geweissagt hatte: und war alles eingetroffen aufs Haar: sie braute Salben und mischte Traenke: "das Waldweib" nannte man sie laut: aber leise: "die Wala, das Zauberweib". Und wir alle am Hof wussten - ausser den Priestern, die haetten es gewehrt - dass jede Sommersonnenwende, wann sie kam, der Koenig sich das Jahr vorhersagen liess. Und kam sie von ihm heraus, so riefen sie, das wusste ich, meine Mutter und Theodahad und Gothelindis und fragten sie aus: und nie blieb noch aus, was sie verkuendet. Da, in der naechsten Sonnenwende, fasste auch ich mir ein Herz, lauerte der Alten auf und lockte sie, wie ich sie allein fand, in mein Gemach und bot ihr Gold und lichte Steine, wenn sie mir weissagen wollte. Aber sie lachte und zog ein Flaeschchen von Bernstein hervor und sprach: "Nicht um Gold! Aber um Blut! Um maechtig Blut von einem reinen Koenigskind." Und sie ritzte mir eine Ader im linken Arm und fing den Strahl in ihrem Bernstein. Dann sah sie forschend in meine beiden Haende und sang endlich tonlos: "Den du haeltst im Herzen hoch, der giebt dir groessten Glanz und groesstes Glueck, schafft dir allerschaerfsten Schmerz, wird dein Gemahl, dein Gatte nicht." Und damit war sie hinaus." "Das ist wenig troestlich: - soviel ich's fasse." "Du kennst der Alten Sprueche nicht: sie sind alle so daemmerdunkel: sie fuegt jeder Verheissung eine Drohung bei, fuer alle Faelle: ich aber halte mich an das Helle, nicht an das Dunkle. Weissagung erfuellt sich, wie man sie fasst: ich weiss: er wird mein und bringt mir Glanz und Glueck: den Schmerz daneben will ich tragen: Schmerz um ihn ist Wonne." "Ich bewundre dich, Herrin, und deinen Glauben. Und auf den Spruch der Hexe hin hast du ausgeschlagen all' die Koenige und Fuersten, vom Vandalen- und Westgoten-, Franken- und Burgunderland, die um dich freiten? selbst Ge
PREV.   NEXT  
|<   56   57   58   59   60   61   62   63   64   65   66   67   68   69   70   71   72   73   74   75   76   77   78   79   80  
81   82   83   84   85   86   87   88   89   90   91   92   93   94   95   96   97   98   99   100   101   102   103   104   105   >>   >|  



Top keywords:
Schmerz
 

Sonnenwende

 

Koenig

 
Glueck
 
Zukunft
 

Bernstein

 
seiner
 

endlich

 
groessten
 

haeltst


Herzen

 

groesstes

 

tonlos

 

linken

 

sprach

 

maechtig

 
hervor
 

Flaeschchen

 

weissagen

 

wollte


lachte

 
reinen
 

Koenigskind

 

forschend

 

beiden

 
Strahl
 

ritzte

 

Haende

 

Herrin

 

bewundre


deinen

 

Glauben

 

Spruch

 

daneben

 

bringt

 
tragen
 
Burgunderland
 

Franken

 

freiten

 

selbst


Westgoten

 

Vandalen

 

ausgeschlagen

 
Koenige
 

Fuersten

 
erfuellt
 

soviel

 

kennst

 

troestlich

 

Gemahl