ass mir's gelaenge,
Durch all der Bittenden Gedraenge
Dem Sultan selber mich zu nah'n,
Und er, der gnaedig ist fuer jeden,
Waer's auch sein letzter Untertan,
Gestattete mir frei zu reden--
Wie dann begruend' ich dein Gesuch?
Welch ein Verdienst ist dir zu eigen?
Kann ich auf deinen Namen zeigen
In irgendeinem Ehrenbuch?
Kannst du durch eine seltne Leistung,
Durch eine vielgeruehmte Kunst
Nachsicht verschaffen der Erdreistung,
zu flehn um diese hoechste Gunst?
Und sei noch dessen eingedenk,
Dass man vorm Sultan darf erscheinen
Nicht ohne kostbares Geschenk.
Du selber wirst wohl kaum vermeinen,
Es finde sich in deiner Habe
Ein Kleinod von so hehrem Glanz,
Dass ich es bieten koennt' als Gabe
Dem groessten Herrn des Morgenlands."
"Ei, grade wenn ich dies bedenke,"
Versetzte ruhig Aladdin,
"Dann wird mir neuer Mut verliehn.
Ich haette nichts, was zum Geschenke
Fuer einen Sultan gut genug?
Entsinn' dich doch der huebschen Sachen,
Die dazumal ich bei mir trug,
Als ich der Hoehle finstrem Rachen
Entronnen war mit heiler Haut,
Und die mein Mangel an Erfahrung
Fuer bunte Glaeser angeschaut.
Laengst aber ward mir Offenbarung;
Lernt' ich doch von den Juwelieren
Den Unterschied von falsch und echt.
Juwelen sind es, nicht zu schlecht,
Um eine Krone zu verzieren
Durch auserlesne Farb' und Art.
Die werden, kann ich dir versprechen,
Dem Sultan, wenn er sie gewahrt,
Gewaltig in die Augen stechen,
Sodass er ueberfliesst von Gnade."
Die Zauberfruechte kurz und gut
Nahm insgesamt er aus der Lade,
Worin bis heute sie geruht,
Und ordnete sie mit Bedacht
In einer schoenen alten Vase,
Die seiner Mutter eine Base
Einst zum Geburtstag ueberbracht.
Ja freilich, von gemeinem Glase
Kam dieses lautre Feuer nicht,
Das nun mit staerkerem Gefunkel
Sie blendete bei Tageslicht
Als in des Abends halbem Dunkel.
Nachdem an dem erhabnen Schimmer
Die beiden lange sich geletzt,
Nahm Aladdin das Wort. "Was jetzt?
Sag', Mutter, zweifelst du noch immer,
Dass mein Geschenk der Sultan schaetzt?
Du wirst, so wett' ich, im Palast
Mit dieser Gabe gut empfangen.
Sprich, welchen Einwand du noch hast,
Um mir zu weigern mein Verlangen?"
Zwar konnt' er sie nicht ueberzeugen;
Doch weil er wild und wilder bat,
So wusste sie sich keinen Rat
Als widerstrebend sich zu beugen.
"Wohlan, mein Sohn, weil du's verlangst,
Will ich das Wagnis auf mich nehmen,
Will trotzend meiner Herzensangst
Mich zu dem schweren Gang bequemen.
Nur gib nicht mir
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