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besass, War durch das Pulver, als dem Frass Der Geier man ihn uebergeben, In Wahrheit nur betaeubt gewesen, Von seinem Scheintod aufgewacht Am naechsten Tag und bald genesen. Er schwor, von Racheglut entfacht Und vollgepfropft mit Gift und Geifer, Er wolle vor Vergeltungseifer Nicht rasten fuerder und nicht rosten, Und drum begann zum drittenmal Er schleunigst ueber Berg und Tal Die Reise nach dem fernen Osten. Nach einem ganzen Wanderjahr Voll Muehe, Drangsal und Gefahr Kaum in der Hauptstadt angekommen, War er nach einem neuen Kniff Umschau zu halten im Begriff. Er hoerte dort von einer frommen, Betagten Wundertaeterin Erzaehlen, die Fatime hiess Und sich mit schlicht erhabnem Sinn Der stillen Andacht ueberliess In einer abgeschiednen Klause. Durch Gassen, die man ihm beschrieb, Schlich er zu ihrem kleinen Hause Bei dunkler Nachtzeit wie ein Dieb, Drang in ihr aermlich Zimmer, weckte Mit rohem Schuetteln die Erschreckte, Hielt einen Dolch ihr vor und sprach: "Du sollst entseelt sogleich erblassen, Kommst du nicht meiner Vorschrift nach!" Sie musst' ihm ihre Kleider lassen Sowie den Schleier und die Haube, Nebst dem geweihten Rosenkranz. Obwohl dem Raeuber sie sich ganz Willfaehrig zeigte, ja, zum Raube Hilfreich sogar die Hand ihm bot, Stach er sie vorsichtshalber tot. Sodann vor einem Spiegel schor Den Bart sich weg der Halsabschneider, Warf sich in seines Opfers Kleider, Und als die Sonne stieg empor, Trat er verschleiert auf die Gasse. Der eine sprach zum andern: "Schau, Dort geht einher die fromme Frau," Und eine grosse Menschenmasse Umgab ihn rings voll Dankgefuehl Und folgte, Segenswuensche hegend, Ihm nach bis in des Schlosses Gegend.-- Als die Prinzessin das Gewuehl, Vom Kuppelsaal herunterlugend, Wahrnahm und obendrein erfuhr, Dass all dies bunte Volk der Spur Fatimens folge, deren Tugend Und Heiligkeit ihr laengst bekannt Als der Verehrung Gegenstand Und als das Vorbild frommer Sitten, Da dachte sie, dass ihr gezieme, Die Frau zu sich heraufzubitten. Zu der vermeintlichen Fatime Kam eine Botin, sie zu holen. Der Zaubrer, nicht an seinem Sieg Mehr zweifelnd, schmunzelte verstohlen, Als er mit ihr den Saal erstieg, Und fing, nachdem er ihn betreten, Mit solcher Inbrunst an zu beten, Dass die Prinzessin sich verneigte Voll Ehrerbietung. Da der Schlimme Sie ansprach mit verstellter Stimme, Sowie nur hinter Schleiern zeigte Sein glattgeschorenes Gesicht, Erkannt' ihn Bedrulb
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