ten stecken liess im Sand.
Er trug dem Sultan untertaenig
Drum seines Sohnes Bitte vor
Und fand ein sehr geneigtes Ohr.
Der Herrscher freute sich nicht wenig,
Als unverhofft er sie vernahm,
Dass dem Entschluss, den er im stillen
Gefasst um seiner Tochter willen,
Ihr Braeutigam entgegenkam.
Mit Windeseile flog die Kunde
Von der Entlobung durch die Stadt,
War tagelang in aller Munde;
Doch schliesslich schwatzte man sich satt.
Es wusste ja vom wahren Grunde
Nur Aladdin allein Bescheid,
Und da nunmehr sein Weizen bluehte,
Nahm mit beruhigtem Gemuete
Zum naechsten Schachzug er sich Zeit.
Erst als ein Monat noch entwichen
Und so, wie vorbestimmt, verstrichen
Die ganze Frist von dreien, sandte
Von neuem er die Mutter fort
Zum Sultan, der sie gleich erkannte
Und sich an sein gegebnes Wort
Erinnerte. Mit freiem Mute
Bat sie den Fuersten auf den Knien,
Gewaehren moeg' er Aladdin,
Was zu versprechen er geruhte,
Da die bedungne Frist vorbei.
Dem Sultan war die Mahnung peinlich.
Er hatte ja fuer unwahrscheinlich
Gehalten, dass die Schwaermerei
Des jungen Manns nach so viel Wochen
Noch immer nicht erloschen sei;
Denn was er unbedacht versprochen,
War niemals ernst gemeint gewesen.
Konnt' er zum Gatten seines Kinds
Wohl einen Schwiegersohn erlesen,
Der nicht geboren war als Prinz?
Und doch vor offener Verneinung
Sich scheuend, zog im Widerstreit
Er seinen Grossvezier beiseit
Und fragte leis nach dessen Meinung.
"Herr," sagte jener gleichfalls leis,
"Wenn du dein Wort nicht willst verletzen,
Genuegt es, einen solchen Preis
Fuer die Prinzessin festzusetzen,
Dass, wenn des Werbers Ueberfluss
An Geld und Gut auch ohnegleichen,
Trotz allem er die Segel streichen
Und voll Beschaemung abziehn muss."
Der Ratschlag schien dem Sultan schlau;
Deshalb sich zu der Mutter eilig
Umwendend sprach er: "Gute Frau,
Ich gab mein Wort und halt' es heilig.
Dein Sohn soll keinen Hindernissen
Begegnen; aber um zu wissen,
Was er zur Morgengabe beut,
Und ob er wirklich zur Erringung
Der hohen Braut kein Opfer scheut,
Mach' ich ihm eines zur Bedingung:
Ich fordre, dass er vierzig Becken
Von schwerstem Gold mir schicken soll,
Die saemtlich bis zum Rande voll
Von herrlichen Juwelen stecken,
Den damals mir geschenkten gleich,
Die jeden Stein im ganzen Reich
Weitaus an Schoenheit uebertrafen,
Hertragen sollen diese Fracht
Auf Haeupten vierzig schwarze Sklaven
In reicher, auserlesner Tracht,
Gefuehrt von vierzig jungen weiss
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