FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   39   40   41   42   43   44   45   46   47   48   49   50   51   52   53   54   55   >>  
tlich, "vollende Die Gnade, die du mir geweiht, Und sage mir, durch welch Verbrechen Verdient' ich solch ein Strafgericht?" "Ei, willst du dich noch gar erfrechen, Zu tun, als wuesstest du das nicht? Komm'," rief der Sultan, "komm' hierher! Dein Stolzes Schloss, wo mag es liegen? Zeig' mir's! Nicht finden kann ich's mehr." Als Aladdin emporgestiegen, Liess er ihn durch das Fenster blicken Und fragte barsch: "Was siehst du da?" Der Aermste glaubte zu ersticken, Als er die leere Stelle sah. Versteinert, reglos blieb er stehn, War nicht imstande, sich zu sammeln, Geschweige denn ein Wort zu stammeln. "Nun sprich! Kannst du dein Schloss erspaehn?" So forschte jener streng und hart. "Bekenne, wo es hingekommen, Und was aus meiner Tochter ward!" "Mein Fuerst," sprach Aladdin beklommen, "Obgleich ich selbst nicht ahnen kann, Was mittlerweil sich hier begeben, So schwoer' ich dir bei meinem Leben, Ich habe keinen Teil daran!" Der Sultan schrie: "Du Strolch, mitnichten Entschuldigst du dein Bubenstueck! Gern will ich auf das Schloss verzichten; Jedoch mein Kind gib mir zurueck! Sonst lass' ich meinem Wort zum Trotz Dir deinen Kopf herunterschlagen, Als waere der ein Tannenklotz." "Herr, eine Frist von vierzig Tagen Gewaehre mir!" bat Aladdin. "Ich werde, sollt' es mir misslingen, Verlornes wiederzuerringen, Mich meiner Strafe nicht entziehn." Der Sultan sagte: "Wohl, so sei's; Ich will dir diese Frist vergoennen. Du wuerdest doch um keinen Preis Dem Raecherarm entrinnen koennen." Bekuemmert, mit gesenktem Haupt Schlich Aladdin wie ausgestossen Von dannen, und dieselben Grossen, An deren Freundschaft er geglaubt, Die gestern noch ihm auf dem Fuss Gefolgt, um sich vor ihm zu buecken, Vermieden heute seinen Gruss Und kehrten lieblos ihm den Ruecken. Was konnt' er tun? Wohin sich wenden? Er lief, im Kopfe wirr und kraus, Umher, die Stadt von Haus zu Haus, Von Tuer zu Tuer nach allen Enden Durchwandernd, ohne zu verstehn, In welcher Absicht, fragte jeden Mit abgeriss'nen irren Reden, Ob irgendwer sein Schloss gesehn. Gar manche wurden uebermannt Von Mitleid; andre wieder lachten Ihn aus, vermutlich, weil sie dachten, Er sei nicht richtig bei Verstand. Nachdem er so mit muedem Blick Drei Tage lang herumgeschlendert, Wollt' in der Stadt, wo sein Geschick Sich so bejammernswert geaendert, Er nicht mehr weilen, sondern trollte Sich ohne Plan hinaus aufs Feld. Unendlich lag vor ihm die Welt; Nur wusst
PREV.   NEXT  
|<   39   40   41   42   43   44   45   46   47   48   49   50   51   52   53   54   55   >>  



Top keywords:

Schloss

 

Aladdin

 

Sultan

 

fragte

 
meinem
 

meiner

 

keinen

 
lieblos
 

kehrten

 
Ruecken

wenden

 

vergoennen

 
wuerdest
 

ausgestossen

 

geglaubt

 
Schlich
 

gestern

 
dannen
 

Freundschaft

 

Grossen


dieselben

 

gesenktem

 

buecken

 
Vermieden
 

Raecherarm

 

entrinnen

 

koennen

 

Gefolgt

 

Bekuemmert

 

seinen


Absicht

 

herumgeschlendert

 

muedem

 

dachten

 

richtig

 

Nachdem

 
Verstand
 
Geschick
 
bejammernswert
 

Unendlich


hinaus
 

weilen

 

geaendert

 

sondern

 

trollte

 

vermutlich

 

verstehn

 

welcher

 

entziehn

 

Durchwandernd