arg sich fuer des Tages Rest
In einem abgelegnen Fluegel
Des Schlosses. Als die fernen Huegel
Die Daemmerung mit ihrem grauen
Gewebe langsam ueberspann,
Rief Bedrulbudur ihre Frauen,
Mit deren Beistand sie begann,
Aufs wunderbarste sich zu schmuecken.
Voll Sorgfalt ward ein herrlich Kleid
Ihr angelegt und zum Entzuecken
Verziert mit flimmerndem Geschmeid.
Ihr Guertel, ihre Spangen waren
Gleichwie der Reif in ihren Haaren
Mit Diamanten dicht besetzt;
Und um den Hals die Perlenkette--
Welch noch so grosse Fuerstin haette
Sich gluecklich nicht mit ihr geschaetzt?
Sie sah, nachdem der Putz vollendet,
Ihr Bild in einem Spiegel an
Und dachte sich: "Wo lebt ein Mann,
Der nicht von so viel Reiz geblendet
Vor mir die Waffen musste strecken?"
Sie stieg hierauf zum Kuppelsaal
Empor, worin schon fuer das Mahl
Ein Tischlein stand mit zwei Gedecken.
Sie hatte noch nicht lang' geharrt,
Als puenktlich zur gewohnten Stunde
Der Zaubrer eintrat und erstarrt
Von so viel reichem Schmuck im Bunde
Mit so viel Schoenheit stehen blieb.
Sie schritt holdselig ihm entgegen,
Als waere sein Besuch ihr lieb,
Und tat, als ob nur seinetwegen
Sie so verlockend sich und praechtig
Gekleidet. Zoegernd nahm er Platz,
Noch immer keines Wortes maechtig.
"Freund, sollte dich der Gegensatz
In meiner Stimmung Wunder nehmen,"
Begann sie laechelnd, "So vernimm,
Ich mag mich jetzt nicht laenger graemen.
Denn dass durch meines Vaters Grimm
Mein Gatte seinen Tod gefunden,
Davon hast du mich ueberzeugt.
Gesetzt auch, dass ich tiefgebeugt
Mit unheilbaren Herzenswunden
Wehklagen wollt' um ihn bestaendig,
Er wuerde doch nicht mehr lebendig.
Ich goenn' ihm seine Grabesrast,
Und weil sich meine Fesseln loesten,
Bin ich entschlossen, mich zu troesten,
Und lade dich bei mir zu Gast."
[Illustration: Aladdin holt sich die Wunderlampe wieder]
Der Zaubrer bildete frohlockend
Sich ein, gewonnen sei das Spiel,
Sah sich im Geiste schon am Ziel
Des kuehnsten Wunsches, dankte stockend
Und setzte sich mit ihr zu Tisch.
Wie dort zu ihm verfuehrerisch
Nun ihre Blicke sich erhoben,
Da schien es ihm unzweifelhaft,
Sie habe sich in ihn vergafft
Und wolle sich mit ihm verloben.
Ein ueppig Mahl ward aufgetragen,
Und eine Sklavin reichte Wein.
Selbst schenkte die Prinzessin ein,
Goss unbemerkbar ohne Zagen
Das Pulver in des Gastes Becher
Und sprach: "Willst du mir frohen Mut
Bereiten, dann als wackrer Zecher
Trink' auf mein Wohl dies Rebenblut!"
"Ja, du
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