mmung. Psychologie. Alles moegliche.
Solche Dreiecksnatur, Sie brauchten den Ausdruck einmal, so ein Portraet
von Ihnen, Liebwertester, ein Individuum, das sich zwischen den drei
Punkten Weib, Kunst und Natur aufreibt, seine Ringkaempfe mit sich
auffuehrt. Ihre gefaehrlichen Anlagen potenziert, so dass ein Ungeheuer
daraus wird.
Aber geben Sie mir einen freundschaftlichen Stoss, dass ich kopfueber in
die Tinte schiesse, sonst wird's doch wieder nichts damit, und es
bleibt alles beim guten--Willen darf ich's gar nicht mal nennen, denn
wie gesagt, es sind tote Tage bei mir, Nebeldruck, Muedigkeit,
Stumpfsinn, wie immer, wenn ich eine Arbeit hinter mir habe und eine
neue sich erst heimlich vorbereitet wie das Saatkorn unter der
Wintererde.
Pan, ja Pan! Sie sitzen nun mitten drin, haben alles, was ich ersehne,
liegen auf dem Ruecken und hoeren die Mittagsmusik des bocksbeinigen
Gottes, waehrend ich hier Staub schlucke, Federn kaue und Kindergeschrei
anhoere.
Hier etwas, was ich aus dem Papierkorb fuer Sie wieder ausgrub, weil es
gerade hierherpasst. Etwas Boecklin-Nietzsche mit einem Stich ins
Scheerbartsche. Nichts Urgeborenes, also der Vernichtung gehoerig.
Herzlichst
Ihr Gerd Gerdsen.
* * * * *
Tanz.
Pan blaest. Lass uns tanzen, du und ich. Auf der Sommerwiese, in der
Morgensonne lass uns tanzen, wo die weichen Winde sich deines wehenden
Blondhaares freuen werden.
Komm auf die Wiese!
Blumen werden sich unter unsere Fuesse draengen und aufgescheuchte
Schmetterlinge unsern Tanz umtanzen, weisse und gelbe Schmetterlinge,
leuchtend in der Helligkeit des wachsenden Lichtes. Pan lockt.
Wir wollen tanzen zu diesen Toenen. Und die Wiese tanzt, und der Wald
tanzt, die schwarzen Fichten mit dem roten Morgenkleid aus Sonne und die
braeutlichen Birken mit den jungfraeulichen Gewaendern aus Silberseide.
Und die weissen Laemmer auf der blauen Himmelswiese werden huepfen,
umeinander huepfen, leichtwolliges Sommervolk, zu der Floete des Hirten.
Und die Sonne wird tanzen, die lachende Sonne, dass ihre Strahlen
auseinander wirbeln, uns umwirbeln, ein flimmernder, blitzender,
glitzernder Schleier, in dem wir uns im Kreise drehen, du und ich in
unserer nackten Schoenheit und in unserer nackten Freude.
Komm, komm! Pan blaest.
Die Bocksfuesse uebereinandergeschlagen, hockt er im Fichtenschatten,
Zottelbart, Waldschreck den Furchtsamen.
Wir aber tanzen vor ihm, nackt, ueber
|