hkeit und halsstarriger Energie.
Nach drei Tagen gab mir Stefenson das Tagebuch zurueck und sagte, indem er
ein sauersuesses Laecheln zwischen seinen duennen Lippen zerquetschte: "Sie
haben mich sehr schlecht charakterisiert."
"Dieses Urteil sah ich voraus, Mister Stefenson; die Fortsetzung des
Tagebuches werden Sie auch nicht zu sehen bekommen."
Er machte eine Handbewegung, die bedeuten sollte, daran liege ihm auch
nichts, und ging wieder nach seinem "Buero". Dieses besteht aus einer
Holzbude, in der ein langer roher Tisch, einige Brettstuehle, ein
Kleiderhaken und der Telephonapparat die ganze Ausruestung bilden. Der
Tisch ist mit Papieren aller Art bedeckt. Hier liegen die kostbaren Plaene
unserer Ferienhaeuser, sind Aktenstoesse, stehen Modelle. In einem Nebenraume
klappern ein paar Schreibmaschinen. Stefenson sagte mir einmal,
Schreibmaschinenklappern und Telephongeschelle sei ihm die schoenste Musik.
In dem Buero sind unsere Beratungen. Dorthin muessen Architekten,
Maurermeister, Lieferanten aller Art, Verwaltungsbeamte, Stellungsuchende
zum Vortrag kommen. Anfangs hatte Stefenson die Absicht, mich von den
Hauptkonferenzen mit den Bauleuten auszuschliessen oder mir doch eine rein
zuhoerende Rolle zuzuweisen. Als ich ihm aber energisch sagte, er scheine
vorzuhaben, ein schleudriges Klein-Chicago zu errichten, das sich ganz gut
fuer Engros-Schweineschlaechterei, aber nicht fuer mein romantisches
Ferienheim eignen moege, wurde er immer stiller und liess mich nach und nach
mit den Architekten selbstaendig wirken. Nur das Tempo der Arbeit bestimmte
er, und das stand immer auf Volldampf. Der Mann arbeitet selbst von
morgens fuenf Uhr bis nachts um elf, ohne irgendwelche Ermuedung zu zeigen.
Stefenson leitet seine Verhandlungen meisterhaft; keine Kleinigkeit
entgeht ihm. Sobald ein Thema angeschlagen ist, wird es Schritt fuer
Schritt erledigt. Kein Abweichen vom Wege ist erlaubt. Das
Dazwischenwerfen einer aufblitzenden, abseits liegenden Idee ist streng
verpoent, kein unfruchtbares Durcheinandergerede gestattet, sondern
planmaessige, geordnete Arbeit wird geleistet, Fuer und Wider werden kurz
beleuchtet, Nebensaechlichkeiten unter den Tisch fallen gelassen, der
Beschluss knapp und fast immer schriftlich gefasst; dann wird aber auch im
Verlauf der weiteren Verhandlungen auf den erledigten Punkt nie wieder
zurueckgegriffen. So wusste man am Schluss solcher Verhandlungen immer: das
stand zur Beratung, das ist beschlo
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