turm sprengte er mit ihr
durch die dampfende Strasse nach der Porta Capuana.
"O jetzt - jetzt sterben - sterben an seiner Brust, wenn nicht mit ihm!"
betete Miriam.
Im Turme traf er Valeria, auf Miriams Lager gestreckt, unter Julius' und
ihrer Sklavinnen Hut. Sie war bleich und geschwaecht vom Blutverlust, aber
gefasst und ruhig. Totila flog an ihre Seite: hochklopfenden Herzens stand
Miriam am Fenster und sah schweigend hinaus in die brennende Stadt. - -
Kaum hatte sich Totila ueberzeugt, dass die Verwundung ganz leicht, als er
aufsprang und rief: "Du musst fort! sogleich! in dieser Stunde! In der
naechsten vielleicht erstuermt Belisar die Waelle. Ich habe alle meine
Schiffe nochmals mit Fluechtenden gefuellt: sie bringen dich nach Cajeta,
von da weiter nach Rom. Eile dann nach Taginae, wo ihr Gueter habt. Du musst
fort! Julius wird dich begleiten."
"Ja," sprach dieser, "denn wir haben Einen Weg."
"Einen Weg? wohin willst du?"
"Nach Gallien, in meine Heimat. Ich kann den furchtbaren Kampf nicht
laenger mit ansehn. Du weisst es selbst: ganz Italien erhebt sich gegen
euch, fuer eure Feinde: Meine Mitbuerger fechten unter Belisar: soll ich
gegen sie, soll ich gegen dich meinen Arm erheben? Ich gehe."
Schweigend wandte sich Totila zu Valeria.
"Mein Freund," sagte diese, "mir ist: der Glueckstern unsrer Liebe ist
erloschen fuer immer! Kaum hat mein Vater jenen Eid mit vor Gottes Thron
genommen, so faellt Neapolis, die dritte Stadt des Reichs."
"So traust du unserm Schwerte nicht?"
"Ich traue eurem Schwert, - nicht eurem Glueck! Mit den stuerzenden Balken
meines Vaterhauses sah ich die Pfeiler meiner Hoffnung fallen. Lebwohl, zu
einem Abschied fuer lange. Ich gehorche dir. Ich gehe nach Taginae."
Totila und Julius eilten mit den Sklaven hinaus, Plaetze in einer der
Trieren zu sichern.
Valeria erhob sich vom Lager, da eilte Miriam herzu, ihr die glaenzenden
Sandalen unter die Fuesse zu binden.
"Lass, Maedchen! du sollst mir nicht dienen," sprach Valeria. - "Ich thue es
gern," sagte diese fluesternd. "Aber goenne mir eine Frage." Und mit Macht
traf ihr blitzendes Auge die ruhigen Zuege Valerias. "Du bist schoen und
klug und stolz - aber sage mir, liebst du ihn? - du kannst ihn jetzt
verlassen! - Liebst du ihn mit heisser, alles verzehrender, allgewaltiger
Glut, liebst du ihn mit einer Liebe wie -"
Da drueckte Valeria das schoene, gluehende Haupt des Maedchens wie verbergend
an ihre Brust: "Mit ein
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