selnde Verschlingungen ("gewundene Reihungen") gebracht, etwa
an Hobelspaene erinnernd; die tiefsten Auslaeufer ganz naturalistisch als
Baumstaemme charakterisiert; "wilde Maenner" klettern an ihnen empor; die
Kappen mit Rankenwerk bemalt. (Auch an den Gewoelbeanfaengern des Lhs.
befanden sich 12 Freifiguren, 1778 abgeschlagen). Fenster hoch, schmal,
mit abgeflachtem Spitzbg. geschlossen, Masswerk spaerlich und matt. Als
Beispiel spaetestgotischer Formengebung bmkw. die Sakristeituer. An der
NSeite Renss.Emporen von 1570.
_Altarwerk_ aus Sandstein 1611 von _David Schwenke_, Skulpturen von
_Antonius v. Saalhausen_; 10 m hoch, 5 m br., ursp. reich in Farbe und
Gold staffiert; an der Staffel Abendmahl zwischen Geburt und Kreuzigung;
in der Mitte des Hauptgeschosses Sintflut und Auferstehung des Herrn,
seitlich Jakobsleiter und Elias Himmelfahrt; an der Staffel des
Obergeschosses die Geschichten des Jonas und Simson, in dem Hauptfeld
Christi Himmelfahrt. -- _Kanzel_ aus Sandstein 1543 verkuenstelt spgot.,
Schalldeckel 1576. -- _Taufstein_ 1561, Fuss 1802 (der alte zeigte
Kindergruppen wie in Annaberg). -- Unter den zahlreichen _Grabsteinen_ und
_Epitaphen_ mehrere hervorragende Stuecke: D. v. Sebottendorf 1585; M. L.
Lauterbach 1569; Joh. Rosig 1612; besonders Sup. Kademann 1607, hoechst
lebendiges Bildnisrelief, Umrahmung nuechtern. Unter den Grabsteinen an der
Aussenwand hervorzuheben H. W. v. Schoenberg {~DAGGER~} 1645. -- _Epitaphgemaelde_ von
_H. Goeding d. Ae._ [_Antependium_ aus 14. Jh. in Seidenstickerei, jetzt
Altert. Ver. Dresden.] -- An den Gwbb. grosser _Gemaeldezyklus_ aus M. 16.
Jh., "ein protestantisches Kunstwerk von hoher Bedeutung und Seltenheit".
-- _Orgel_ 16. Jh., veraendert 1678. -- _Glocke_ 2. H. 14. Jh.
*Dominikaner-Klst.* Erhalten die K. und der Kapitelsaal. Die K. Rck. 35 :
12,5 m. Aufbau 2sch., Chor 1sch., etwas eingezogen (zerstoert). Im Schiff
8eck. Pfll. von aeusserster Schlankheit, Kreuzrippengwbb. auf reich
skulptierten Kragsteinen (Farbspuren), der Kaempferpunkt an den Pfll.
selbst nicht betont. Stilformen der 1. H. 14. Jh. Der kleine an der SOEcke
angefuegte Turm 15. Jh. Aus letzterer Zeit das 2sch. und 3jochige
Kapitelhaus.
*Rathaus* spgot. nach Brand 1485 und ren. 1549 und 1581; aus der ersten
Epoche die reich umrahmten Tueren des Erdgeschosses.
*Privathaeuser.* Pirna hat mehr als die meisten anderen Staedte Sachsens vom
Gepraege aelterer Jahrhunderte bewahrt. _Spaetgotisches_ z. B
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