FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   27   28   29   30   31   32   33   34   35   36   37   38   39   40   41   42   43   44   45   46   47   48   49   50   51  
52   53   54   55   56   57   58   59   60   61   62   63   64   65   66   67   68   69   70   71   72   73   74   75   76   >>   >|  
Krug wurde deshalb unmoeglich, weil er keinen Groschen mehr besass, und die absolute Notwendigkeit draengte sich ihm auf, Geld herbeizuschaffen. Er beschloss, noch am selben Abend beim Thee mit Theonie zu sprechen und sie in geschickter Weise um ein Suemmchen anzugehen. Unterdessen naeherte er sich umherschlendernd dem Stall, trat hinein und sah dem dort beschaeftigten Kutscher Klaus zu. Da schoss ihm der Gedanke durch den Kopf, ihn zunaechst um einen Thaler anzusprechen, und sein Komoediantentum aeusserst geschickt verwertend, stiess er heraus: "Hebbt Se villich en beten Luettgeld to Hand, Klaus? So wat en Dahler?" "Ja, Herr von Brecken, dat hev ick," entgegnete Klaus mit gutmuetiger Bereitwilligkeit und griff eilig in die Hosentasche und zog einen schmutzigen ledernen Beutel hervor. Diesen breitete er faecherartig auf dem Futterkasten aus und holte allerlei Kleingeld hervor, das er, es einzeln betastend, vor Tankred hinzaehlte. Aber waehrend das geschah, erschien, als ob er etwas suche, Frege mit seinem verschlossenen Gesicht in der Thuer, zog sich jedoch, als habe er sich vergewissert, dass hier das von ihm Gewuenschte nicht zu finden sei, kurz nickend gleich wieder zurueck. Als Tankred den Parkausgang erreicht hatte und ueber die Wiese den Weg zum Kirchdorf nehmen wollte, sah er abermals Frege, und hinterher lief der Koeter Max, der bei Tankreds Anblick ein wuetendes Gebell ausstiess. Da hob Tankred einen Stein auf und warf nach der Bestie, aber so ungluecklich, dass nicht der Hund, sondern der Alte am Bein getroffen wurde. In Freges Gesicht erschien ein Ausdruck von Schmerz und dann ein Zug von Rachsucht, vor dem man erschrecken konnte. Aber Tankred sah es nicht, er ging pfeifend und mit dem Feldstock des verstorbenen Onkels um sich fuchtelnd, auf abgekuerztem Wege dem Kirchdorf zu.-- Inzwischen ueberlegte Theonie, durch den Brief und das Gespraech mit der Pastorin von neuem erregt und beunruhigt, ob es nicht richtig sei, sich noch heute mit Tankred endgueltig auseinanderzusetzen. Sie vermochte seine Gegenwart nicht mehr zu ertragen. Schon in der letzten Nacht war sie wiederholt aus dem Schlafe aufgeschreckt, weil sie Schritte zu hoeren vermeint und angenommen hatte, es sei ihr Vetter, der komme, um ihr Gewalt anzuthun. Im hoechsten Grade auffallend war es ihr gewesen, dass sie am Spaetnachmittag, als sie den Schreibtisch ihrer Mutter oeffnen wollte, das Schloss verdreht fand. Dass Tankred ver
PREV.   NEXT  
|<   27   28   29   30   31   32   33   34   35   36   37   38   39   40   41   42   43   44   45   46   47   48   49   50   51  
52   53   54   55   56   57   58   59   60   61   62   63   64   65   66   67   68   69   70   71   72   73   74   75   76   >>   >|  



Top keywords:

Tankred

 

erschien

 

Gesicht

 
Kirchdorf
 

wollte

 
hervor
 

Theonie

 

Freges

 
Ausdruck
 
Schmerz

sondern

 

getroffen

 
pfeifend
 
Feldstock
 
verstorbenen
 

konnte

 

Rachsucht

 

erschrecken

 

ungluecklich

 
abermals

deshalb

 
hinterher
 

Koeter

 

nehmen

 

unmoeglich

 

Bestie

 
Onkels
 
ausstiess
 

Tankreds

 

Anblick


wuetendes

 

Gebell

 

anzuthun

 

Gewalt

 

hoechsten

 

Vetter

 

hoeren

 
vermeint
 

angenommen

 

auffallend


gewesen
 

verdreht

 
Schloss
 
oeffnen
 
Spaetnachmittag
 

Schreibtisch

 

Mutter

 
Schritte
 
aufgeschreckt
 

erregt