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oeffnete, und ein freundlich aussehendes, sauber gekleidetes Dienstmaedchen mit blossen Armen, in einem sogenannten Brabanterrock, mit einem kleinen, blonden Maedchen von fuenf Jahren an der Hand, in die Thuer trat. "Bist Du da, mein Lenchen, mein kleines, suesses Lenchen?" rief die Frau glueckselig und hob das Kind mit den verlegenen, unschuldigen Augen empor, herzte es und zeigte es triumphierend dem Besuch. Die folgende Stunde war dann allerlei Besichtigungen gewidmet. Frau Hoeppner besass viele Voegel, die sie Theonie zeigte; sie fuehrte sie auch in den trotz der Herbstzeit noch sorgfaeltig geharkten und sauber gehaltenen Garten. Den Huehnerhof mit den gackernden Kratzhennen und dem gespreizt einherschreitenden Hahn musste Theonie ebenfalls in Augenschein nehmen und eine neue Tapete im Kabinet neben dem Wohnzimmer bewundern. Als sie wieder ueber den Flur schritten, sah Theonie dass sich eben ein Bauer mit dem Pastor unterhielt. So menschenfreundlich schimmerte es in des Geistlichen Auge, so geduldig hoerte er auch noch zu, als der Mann am Schluss wiederum anhub, und mit so sanft ermunternden Worten entliess er ihn! Und ueberall, wohin das Auge schaute, war gleichsam Sonnenschein! Ordnung und Schoenheitssinn in der kleinsten Kammer, und das Gesinde, durch Beispiel geleitet, bescheiden und ruehrig, selbst der Hund anschmiegend und gehorsam. Im Gartenzimmer zeigte die Pastorin Theonie allerlei Handarbeiten, mit denen sie fuer Lenchen beschaeftigt war. Auch des Kindes erstes Schreibbuch legte sie ihr vor und sagte gluecklich, und ihr sonst jeder Ueberschaetzung abgewandtes Wesen ein wenig verleugnend: "Wirklich erstaunlich, was das kleine Geschoepf fuer eine sichere Hand hat, wie talentvoll sie ueberhaupt ist. Nicht wahr? Es ist doch sehr viel fuer ein Maedchen in den Jahren?" Und Theonie pflichtete laechelnd bei, obschon sie das unbehuelfliche Gekritzel noch nicht sehr kunstgerecht fand. Durch die Seele der jungen Frau zog ein unnennbar sehnsuechtiges Gefuehl. Ein solches Heim zu besitzen, ein Kind zu haben--gluecklich zu sein--ja--gluecklich zu sein! Sie verwuenschte fast das grosse Erbe, das, ihr kaum zugefallen, schon die Leidenschaft der sie umgebenden Menschen geweckt, ihr Angst, Unruhe und Qual verursacht und sie selbst verfuehrt hatte, gegen ihre bessere Ueberzeugung sich fortreissen zu lassen. Denn Theonie bereute die Form der Lossagung von ihrem Verwandten. Der Pastor hatte gesagt: "Wenn S
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