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"Wie viel sicheres Einkommen hat Falsterhof, und wie viel unser Gut?" Darauf musste Hederich schon antworten, weil er sich in der Rolle des genau Unterrichteten ueberaus gut gefiel. "Falsterhof wirst wenigstens hundertzwanzig- bis hundertdreissigtausend Mark jaehrlich ab, und Holzwerder durchschnittlich, mal mehr, mal weniger, so etwa sechzigtausend Mark." "Nicht mehr?" fragte Grete enttaeuscht. "Nein, mehr nicht, Fraeulein, und dann sind da auch noch Zinsen und--und--na, gleichviel--" Eben waren sie wieder am Gutshof angelangt und nahe Hederichs Haus, das, von Epheu umsponnen und von schoenen Baeumen umgeben, einen reizvollen Anblick gewaehrte. "Haben Sie nie daran gedacht, zu heiraten, Hederich?" fragte Grete sinnend. "Ja, einmal.--Was jetzt die Frau Pastorin ist--unter uns gesagt--die Pastorin Hoeppner, die haett' ich gern gehabt, aber sie neigte ja mal zu so was Kirchlichem und zum Pastor. Ja, ja, ist ja auch ein netter Mensch, bloss kein Mann.--Nein, drum und dran--kein Mann. Ich freue mich noch immer, wenn ich sie sehe--ja, das thue ich!" schloss Hederich, mehr mit sich selbst als mit Grete redend. "Adieu! Danke, alter guter Hederich!" sagte Grete. Was sie fuer ihn empfand, spiegelte sich in ihren Augen wieder. Und er fuehlte es und sagte: "Noch eine hab ich immer in mein Herz geschlossen." "Nun?" "Sie! Fraeulein Grete," sagte er mit warmem Ausdruck. Nun zog's ueber das Angesicht des Maedchens, und sie drueckte ihm geruehrt die Hand. Bisweilen sprang noch einmal wie in ihren Kinderjahren eine heisse Quelle in ihr auf; die Sehnsucht, gut zu sein und sich Liebe zu erwerben, durchzog sie stuermisch.-- Tankred war nach Abrede auf Holzwerder eingetroffen, und eben versammelten sich die Herrschaften, um zu Tisch zu gehen. Nur Carin fehlte noch, und Frau von Tressen, die nicht gern warten mochte, schaute etwas ungeduldig nach der Thuer. "Wo bleibt denn Carin? Weisst Du etwas von ihr, Grete?" wandte sie sich fragend an ihre Tochter und zog zugleich die Klingel. Grete zuckte mit deutlicher Teilnahmlosigkeit die Achseln; in denselben Augenblick aber oeffnete sich die Thuer, und Carin trat mit sichtlich verweinten Augen ins Gemach. Alle blickten befremdet auf, aber Frau von Tressen verscheuchte die Peinlichkeit der Situation, indem sie sogleich das Zeichen zum Tischgang gab. Nach Aufhebung der Tafel verschwand die Freundin des Hauses, die fast stumm dagesessen, sogleich wieder, und die
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