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er Hingebung, sondern etwas Leidenschaftliches, das er in ihr anzufachen verstanden hatte.-- Bei einem vor dem Abendessen unternommenen Spaziergang fand Tankred noch einigemal Gelegenheit, sich Grete auf kurze Zeit ohne Zeugen zu naehern. Sie sprach davon, dass sie sich darauf freue, wieder einen Teil des Winters in Hamburg zuzubringen, und fragte mit einem von Tankred nicht unbemerkten, interessierten Blick, ob er kuenftig auf Falsterhof wohnen oder das Gut verlassen werde. "Ein herrliches Erbe ist Ihnen und Ihrer Frau Kousine in Falsterhof geworden," warf sie sondierend hin. Tankred nickte, als rede sie von etwas Unbestreitbarem; er machte durchaus keine Einwendung. Grete schien sehr befriedigt; unmittelbar darauf gestattete sie ihm eine Blume, die sie gepflueckt, an sich zu nehmen. Auch laechelte sie mit einem die Sinne anfachenden, reizenden Laecheln vor sich hin, als Tankred trivial, aber ueberzeugend klingend, sagte: "Von allen Andenken, die ich der Guete schoener und kluger Frauen verdanke, ist dies Bluemchen das wertvollste." Beim Souper plauderte er absichtlich fast nur mit der Frau des Hauses,--es war eine alte Weisheit: Wer die Tochter gewinnen will, muss die Mutter erobern!--und nach aufgehobener Tafel unterhielt er sich bei der Zigarre so ausschliesslich mit Herrn von Tressen, dass die Damen eine Handarbeit ergriffen und sich in die Rolle der Zuhoerer fuegten. Nur eine nahm einmal das Wort, Carin Helge. Sie sprach von einem Schauspiel, das sie gesehen. In ihm habe ein gefaehrlicher Mensch in die gute Gesellschaft einzudringen gewusst und alle getaeuscht, bis auf die Gouvernante. Sie habe ihre Umgebung gewarnt und dadurch ein Verbrechen verhuetet. "Und das Ende?" fragte Grete, als sie eine Pause machte. "Das Ende war ein Totschlag--" "Was verhandelt ihr da Schreckliches?" fragte Herr von Tressen lachend. "Es klingt ja entsetzlich--" Tankred aber bestaetigte Carins Erzaehlung mit gleissnerischer Unbefangenheit und sagte--und sie verstand ihn--: "Sie vergessen, gnaediges Fraeulein: es kommt zweimaliger Totschlag in dem Stuecke vor. Erst beseitigt der Verbrecher seine Angeberin, dann unterliegt er selbst dem Schicksal." Und als sie hierauf nichts erwiderte, sondern nur mit den Lippen zuckte, gab Grete dem Gespraech eine andere Wendung und bat Tankred, einige Handfertigkeiten zum besten zu geben, von denen er ihr gesprochen. Da er darin Meister war, erntete er grossen Beifall, auch ahmt
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