FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   30   31   32   33   34   35   36   37   38   39   40   41   42   43   44   45   46   47   48   49   50   51   52   53   54  
55   56   57   58   59   60   61   62   63   64   65   66   67   68   69   70   71   72   73   74   75   76   77   78   79   >>   >|  
gen wehren, dass man ihnen Wem einschenkt! Ist's nicht vollkommen gleich, ob er genossen wird oder nicht? Es liegt etwas Kleinliches und Ungeselliges darin, sich das Glas nicht fuellen lassen zu wollen. Ich moechte sogar sagen, es ist ein Stueck guter Erziehung, dass eine Dame ihren Herrn darin gewaehren laesst und keine Einwendungen erhebt." "So bin ich denn nicht gut erzogen," entgegnete Theonie schroff. "Ich finde es unrecht, etwas unnuetz zu verthun, so lange es Darbende in der Welt giebt." Tankred wollte eine haemische Bemerkung ueber Theonies ewig moralisierendes Wesen machen, ja, es brannte ihm auf der Zunge, zu sagen: Ihr Breckens seid ein kleinliches, filziges, philisterhaftes Geschlecht! Aber er glaubte schon ihre Erwiderung zu hoeren: Lieber dafuer gescholten werden, als aus den Taschen anderer leben. Er sagte deshalb einlenkend und das Wort Darbende im humoristischen Sinne aufgreifend: "Na, streiten wir uns nicht, Theonie, waehrend der wenigen Tage, die wir noch beisammen sind. Und da Du von Darbenden sprichst, ich bin einer. Schon seit acht Tagen habe ich keinen Pfennig mehr in der Tasche und musste sogar schon den alten Klaus anpumpen--" Wie? Auch Klaus bist Du um Geld angegangen? wollte Theonie herausstossen. Aber auch sie beherrschte sich und sagte, hoffnungsvoll und versoehnlicher gestimmt durch den von Tankred absichtlich eingeschobenen und von ihr im Augenblick ernsthaft genommenen Hinweis auf seine baldige Entfernung: "Warum hast Du nicht eher gesprochen? Ich bin natuerlich bereit, Dir auszuhelfen. Uebrigens koennen wir vielleicht unsere ganze Geldaffaire bei dieser Gelegenheit erledigen. Wann gedenkst Du abzureisen? ich meine--es soll keine Aufforderung darin liegen--ich moecht's nur wissen." Tankred wollte mit einem raschen: Morgen, spaetestens uebermorgen, erwidern. Er fuerchtete, sie koenne ihm abermals in dem ausweichen, was zu erfahren er nicht erwarten konnte. Aber er aenderte doch seinen Plan und sagte, seine Absicht unter einem plumpen Scherz versteckend: "Von Deiner generoesen Hand, beste Theonie, haengt alles ab. Wenn Du mir kraeftig unter die Arme greifst, kann ich ja von anderer Stelle aus meine Versuche fortsetzen. Freilich," schloss er, verliebt sprechend, und verschlang, durch das hastige Weintrinken ploetzlich in eine leidenschaftliche Erregung geratend, mit seinen Blicken ihre Gestalt, "Dich nicht mehr zu sehen, Dich lassen zu sollen, Theonie, ist ein schwerer, fast m
PREV.   NEXT  
|<   30   31   32   33   34   35   36   37   38   39   40   41   42   43   44   45   46   47   48   49   50   51   52   53   54  
55   56   57   58   59   60   61   62   63   64   65   66   67   68   69   70   71   72   73   74   75   76   77   78   79   >>   >|  



Top keywords:

Theonie

 

Tankred

 

wollte

 
anderer
 

seinen

 
lassen
 

Darbende

 

dieser

 
Gelegenheit
 
gedenkst

liegen

 

moecht

 
Aufforderung
 
abzureisen
 
erledigen
 

natuerlich

 

eingeschobenen

 

Augenblick

 

ernsthaft

 
Hinweis

genommenen

 
absichtlich
 

gestimmt

 

herausstossen

 

beherrschte

 

hoffnungsvoll

 
versoehnlicher
 
baldige
 

Entfernung

 

koennen


Uebrigens

 

vielleicht

 

unsere

 

Geldaffaire

 

auszuhelfen

 

gesprochen

 

bereit

 
erfahren
 

Versuche

 

Stelle


fortsetzen
 

Freilich

 
verliebt
 
schloss
 
greifst
 

kraeftig

 

sprechend

 
verschlang
 
Gestalt
 

sollen