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en Kopf, verwuenschte seine Leidenschaft und war schon, da er deren Folgen nicht ausweichen konnte, im Begriff, seine Sache verloren zu geben, als Frege ins Zimmer trat, das Fruehstueck servierte und ihm einen Brief uebergab. Das Schreiben komme vom Baron von Treffen, der Bote warte. Nachdem Frege sich entfernt hatte, riss Tankred voll Ungeduld den Brief auf und las: 'Hochgeehrter Herr von Brecken! Sie haben unserer Tochter die liebenswuerdige Zusage gemacht, uns besuchen zu wollen. Darauf hin bin ich so frei, Sie zu fragen, ob Sie ohne das Zeremoniell einer Antrittsvisite, auf die wir gern verzichten, im engen Familienkreise bei uns eine Suppe essen moechten. Wir wuerden darueber ausserordentlich erfreut sein und bitten, guetigst dem Ueberbringer zu sagen, ob wir Sie um drei Uhr erwarten duerfen. Ihr sehr ergebener Konrad von Treffen.' Der artige Inhalt dieser Zeilen gab Tankreds Gedanken mit einem Schlage eine andere Richtung. Tressens kamen ihm in ungewoehnlicher Weise entgegen. Sicher hatte er auf Grete einen guten Eindruck gemacht, auch wirkte der Umstand wohl mit, dass man ihn als Miterben von Falsterhof ansah.--Und er war es nicht! Empoerend, dass der filzige Philister, sein Onkel, ihn hatte leer ausgehen lassen! Und nicht minder unverzeihlich war's von der verstorbenen Tante, dass sie nicht einen Augenblick gefunden hatte, um eine Klausel zu seinen Gunsten in das Testament einzufuegen. Gewiss hatte er das Theonie zu verdanken! Ja, sie war ihm in der Seele zuwider, obschon ihn gestern, als sein Blut heiss gewesen, ihr Koerper gereizt, obschon er sich eingebildet hatte, er koenne sie lieben. Diese sentimentale Tugend, diese langweilige Resignation und diese ihren geistigen Hochmut nur in noch schaerferes Licht stellende aeusserliche Bescheidenheit waren ihm in der Seele zuwider. Er nahm auch einen ganz verkehrten Standpunkt ihr gegenueber ein. Von rechtswegen gehoerte ihm die Haelfte von Falsterhof!--Und ploetzlich schoss es Tankred von Brecken durch den Sinn, diese Haelfte im Fall mit Gewalt von ihr zu erzwingen und dadurch sicher der Mann Grete von der Lindens zu werden. Das sollte fortan sein Ziel sein! So trat er denn Frege bei seinem Wiedereintritt gehobenen Hauptes entgegen, befahl, den Boten hereinkommen zu lassen, und schrieb, waehrend dieser wartend an der Thuer stand, eine Zusage: 'Hochgeehrter Herr Baron! Ihre guetigen Zeilen haben mich ebenso ueberrascht
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