d Oberflaechengestaltung,
ueber die natuerlichen Felsenfestungen und periodisch anschwellenden Stroeme,
jene Grundursache der Nilueberschwemmungen, was ueber die klimatischen
Verhaeltnisse und die Vegetationsguertel, ueber die Thierwelt jenes
interessanten Gebietes gesagt werden kann. Dabei wandert das Volk an uns
vorueber mit seinen guten Anlagen und seinem tiefen sittlichen Verfall,
seinen verschiedenen Staemmen und Sprachen, Sitten und Gebraeuchen. Handel
und Industrie finden gleichfalls gebuehrende Beruecksichtigung, nicht minder
die religioesen Verhaeltnisse, das afrikanisch gefaerbte Christenthum des
Landes mit seiner byzantinischen Scheinrechtglaeubigkeit und lasterhaften
Priesterschaft. Die Missionsgeschichte, reich an Enttaeuschungen und arm an
Erfolgen, wird unparteiisch berichtet und dann mit einer Abhandlung ueber
den Landbau und die sozialen Verhaeltnisse des Landes der allgemeine Theil
beschlossen.
Nachdem der Leser dergestalt orientirt ist, kann er an der Hand der
neuesten Reisenden das weite Land durchwandern; er lernt den Norden wie
den Sueden kennen, die brennendheissen Kuestenstriche und die
fieberschwangere, feuchte Kollaregion, hinauf bis zu den schneegekroenten,
majestaetischen Alpengipfeln.
Geleitet von solchen Forschern, deren Schilderungen zu den
farbenpraechtigsten gehoeren, die wir ueber jene fernen Gegenden besitzen,
gewinnt der Leser alsobald die vorgefuehrten Persoenlichkeiten um so lieber,
je fesselnder deren oft ueberaus romantische Fahrten sind. Waehrend die
aelteren Reisenden bereits frueher besprochen waren, bieten wir in diesem
Abschnitte einen Einblick in das verdienstvolle Wirken der neueren
Laendererforscher. Wir lernen den geistreichen und kuehnen Franzosen
_Guillaume Lejean_ kennen, durchstreifen an der Hand _Werner Munzinger's_
und der Gefaehrten des _Herzogs Ernst von Sachsen-Koburg_ die noerdlichen
Grenzgebiete, die Laender der Bogos und Kunama, begleiten den deutschen
Fuersten selbst auf seinen Puerschgaengen und Elefantenjagden und werden
schliesslich durch den englischen Major _W. Cornwallis Harris_ in die fast
maerchenhaft erscheinende Welt von Schoa, diesen suedlichen Theil
Abessiniens, eingefuehrt, wo in malerischen Einzelschilderungen das Hof-
und Kriegsleben des Negus _Sahela Selassie_ an uns voruebergeht.
Naturgemaess gipfeln die Mittheilungen in der Darstellung des heutigen
Abessinien. Verfallen und zerrissen durch nimmer ruhende Buergerkriege,
zuckend und verbl
|