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rf, dass sie sich beim Sprechen eingruben, als seien sie kuenstlich in die Haut gemeisselt. Der untere Teil des Gesichts erhielt dadurch fast das Aussehen einer Maske, aber die buschigen Augen blickten ruhig, und die energische Stirn, an die das Haar schon etwas grau sich anschmiegte, zeigte keine Spur des Alters. Der Fremde trug sich wie ein Verwalter oder Paechter, und er war auch der Verwalter von Holzwerder. "Ist wohl ein grosser Besitz?" hub Tankred, den Worten des Mannes durch Kopfnicken beistimmend, an. "Ist dort unten am Fluss nicht die Scheide zwischen Falsterhof und Holzwerder?" "Ja, mein Herr--Ah--" unterbrach er sich, als Tankred unter Nennung seines Namens den Hut lueftete und sein Pferd in Bewegung setzte, "sehr angenehm--Haben schwere Trauer drueben gehabt? Ja, ja, alles fegt die Zeit zuletzt weg. Drum und dran--." Dieselben Worte wiederholte der Mann noch mehrmals, ohne Beziehung zu seiner Rede und fuhr fort: "Aber um auf Ihre Frage zu kommen, Herr von Brecken. Ja, da ist die Grenzscheide. Vor langer Zeit gehoerten die Gueter zusammen, alles gehoerte der Familie von der Linden. "Dann hat also diese an die Breckens verkauft?" "So ist es! Die Lindens besassen noch mehr Gueter. Es war die reichste Familie--drum und dran--in der Umgegend: aber der Grossvater des Letztverstorbenen wusste schon nicht zu wirtschaften, und"--nun erschienen die tiefen Falten--"so hat sich's nach und nach abgebroeckelt." "Aber immerhin ist wohl Holzwerder noch ein grosses Gut?" forschte Tankred neugierig. Der Mann zog die Nase und den Mund, er antwortete auch nicht gleich und sagte erst nach einer Pause ausweichend: "Ja, gross ist der Besitz--doch haben wir auch Lasten,--drum und dran--ja, ja, gewiss, mancher wuerde die Finger lang ausstrecken, wenn er Fraeulein Grete von der Linden waere." "Grete von der Linden?" setzte Tankred an, als ob ihm die Verhaeltnisse voellig fremd waeren. "Ja, sie ist die Besitzerin. Die alten Herrschaften leben aber auch auf dem Gut. Uebrigens, da kommt grade das gnaedige Fraeulein mit ihrer Gesellschafterin her." In der That bogen zwei Frauengestalten um die Ecke, und Tankred sah eine schlank gewachsene, in gesunder, zarter Fuelle prangende Blondine. Grete von der Linden, und eine etwas aeltere Dame mit einem feinen, geistvollen, aber blassen Gesicht vor sich. Es erfolgte eine Begruessung, doch Tankred, dem ploetzlich ein berechnender Gedanke durch den Kopf schoss, beschraenk
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