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gekommen zu sein! Aber schon eine Viertelstunde spaeter bemerkte ihn Theonie, vergnueglich eine Pfeife rauchend, im Park. Sicher haette ihn das Herabfallen eines Spatzen vom Dach nicht mehr beruehrt als der Tod seiner Verwandten und Wohlthaeterin. Theonie sah alles kommen. Die Stelle hatte er nicht erhalten; nur zu begreiflich, weil gar keine in Aussicht gestanden, und er auch nicht die Absicht gehabt hatte, eine anzunehmen. Wenn vier Wochen, wenn acht Wochen vorueberzoegen, wuerde er sich noch auf Falsterhof befinden, wie bisher zweimal die Woche in die Stadt Elsterhausen fahren und sich amuesieren, zu Fuss und Wagen Ausfluege unternehmen, Gutsbesitzer der Umgegend besuchen und die uebrige Zeit essen, trinken, schlafen, faulenzen und den Herrn spielen. Und Theonie erwartete mit Sicherheit einen Heiratsantrag von seiner Seite. Sie und damit Falsterhof zu seinem Eigentum zu machen, war sein verstecktes Ziel. Nicht gleich--nicht ueberstuerzt--er hatte Zeit zu warten! Ihre Fragen, ihre Anspielungen, ihre deutlichen Wuensche wuerde er umgehen, wohl aber dann und wann ihr dieselben Luegen auftischen wie ihrer verstorbenen Mutter: dass er sich um Thaetigkeit und Verdienst bewerbe und Aussicht habe, sie zu finden. Und wenn sie dann erklaerte, eher sterben zu wollen, als ihn heiraten, wenn sie zulegt die Forderung an ihn stellte, Falsterhof zu verlassen, dann wuerde die Maske fallen, und sein wahres Gesicht zu Tage treten. Und dieses Gesicht hatte sie juengst im Traume gesehen--es war die Physiognomie eines beutehungrigen Schakals gewesen. Tankred hatte schreckliche Faeuste,--er zerbrach mit den Fingern einen eisernen Ring,--er hatte fuerchterliche Backenknochen, er besass die herkulischen Schultern eines Einbrechers, er hatte in unbewachten Momenten die Augen eines Raubvogels. Mitten in ihren Gedanken schnellte Theonie empor und begab sich mit einer gewissen Hast in das Privatzimmer ihrer Mutter, schloss hinter sich die Thuer in dem duesteren Raum und oeffnete die Pultschublade der Verstorbenen. Sie wollte das, wie sie wusste, hier liegende Testament ihres Vaters an sich nehmen. Eine ploetzliche Unruhe und Angst, dass es von Tankred beiseite gebracht werden koenne, dass es gar schon von ihm aus der Schublade entfernt sei, hatte sie ergriffen. Mit zitternden Haenden und fliegendem Atem suchte sie. Als sie das Dokument nicht gleich fand, stockte ihr Herzblut, ihr war, als sei ihre Furcht schon bestaetigt, und wie vo
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