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Frau habe eben mit kindlich-hilfloser Naivetaet die tausend Unarten ihrer kleinen Schar ertragen, sich zuletzt machtlos in einen Winkel vergraben und bitterlich ausgeweint. "Bitte, bitte, sei artig, Carlitos," flehte sie, und trotzig warf Carlitos den stolzen Kopf in den Nacken und beging dieselbe Unart. Aber zornig gegen ihre Engelschar konnte sie ueberhaupt nicht werden, viel weniger hatte sich ihre Hand jemals zum Schlage gegen diese erhoben, obgleich Ange mit ihrem starken, gestaehlten Handgelenk das wildeste Pferd zu zaehmen imstande war. Reiten und Fahren war Ange Claireforts Leidenschaft. Sie hatte den edelsten Renner im Stall, und nicht minder zaertlich klopfte sie den Hals von "Blitz", ihrem Lieblingspferd, als die schlanken Glieder ihrer beiden Windhunde.-- Carlitos, der Aelteste, war ein wilder, schlanker Bursche mit vielen impertinenten Sommersprossen auf der feingeschnittenen Nase und mit dunklem, gleichsam boshaft leuchtendem Haar in rotem Schimmer. Dann kamen Zwillinge, zwei Maedchen von einer solchen sanften Schoenheit und so maedchenhaft in der Erscheinung, dass die Menschen auf der Gasse stillstanden, um ihnen nachzuschauen. Diesen folgten wieder zwei Knaben. Sie hatten lange, in der Mitte gescheitelte goldblonde Haare, waren tannenschlank gewachsen, lebhaft, ausgelassen, aber doch voll Herzensguete und schuechtern gegen Fremde. Wenn sie bisweilen mit ihren vornehmen Gesichtern so scheu dreinblickten, ward man unwillkuerlich an die Soehne Eduards erinnert. Die kleine Ange war das Ebenbild der Mutter, nur erschien sie fast noch grazioeser. Eine Elfengestalt, dabei traeumerisch, fuer sich, und mit jenem vorwurfsvoll-ernsten Ausblick, der zoegern laesst, sich solchen Kindern zu naehern. Nach vier Wochen redete man in C. von nichts anderem als von dem Grafen Clairefort und seiner schoenen Gemahlin. Die boesen Reden waren verstummt, nachdem man sie ein einiges Mal gesehen hatte. Der Graf entsprach dem Bilde, das man sich von ihm gemacht hatte. Er war nur noch zurueckhaltender, als er geschildert ward. Man fand einen aeusserst aristokratischen, wortkargen, aber im Verkehr mit den feinsten Manieren ausstatteten Mann, der es mit seinen militaerischen Obliegenheiten so streng nahm, dass diese Strenge an Haerte streifte. Natuerlich zerbrach sich auch alle Welt den Kopf, wie wohl zwei so verschieden geartete Menschen miteinander lebten. Staerkere Gegensaetze waren nicht denkbar. Er ein ernster, pedantis
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