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Zeitung: "Fortan lasse ich alle Bitt- und Bettelbriefe uneroeffnet zurueckgehen. Man spare sich die Muehe! Wer meint, ich saeh's ihnen nicht an, irrt sich. Eine solche Uebung, wie ich sie habe, macht erfahren. Baron von Teut-Eder, Rittmeister und Eskadronschef." * * * * * Beim Oberst war eine grosse Fete angesagt. Ange begann auch heute mit ihrer Toilette zu einer Zeit, in der andere Frauen bereits die Handschuhe knoepfen und das Kopftuch um das Haar schlingen. Das kannte Clairefort, seit ihm das schoene Fraeulein von Butin das Jawort gegeben, und das ertrug er mit jener Resignation, die entweder einer starken Selbstbeherrschung entspringt oder die sich zuletzt in das Unvermeidliche machtlos fuegen muss. "Ange, bist Du bereit? Schon seit einer viertel Stunde wartet der Wagen!" rief der Rittmeister und klopfte ungeduldig an die Thuer. "Gleich, gleich, bester Carlos!" schmeichelte Ange zurueck, huschte freilich erst in diesem Augenblick aus ihrem Hauskleid und steckte, da sie das unruhige Auf und Ab ihres erzuernten Tyrannen hoerte, auf einen Augenblick das Koepfchen durch die Oeffnung, um ihn mit einem ihrer bezaubernden Blicke zu beruhigen. Das Gemach, in welchem Ange ihre Toilette machte, glich bezueglich des hastigen und bunten Durcheinander dem Ankleidegemach einer Buehnenkuenstlerin. Hier waren Schubladen geoeffnet, in denen die Gegenstaende wild durcheinander geworfen waren, dort lagen auf Diwan und Stuehlen Ballkleider und Spitzenroecke. Wenige Minuten hatten hingereicht, um hier und in die Garderobenschraenke eine heillose Verwirrung zu bringen. Aber immer war diese lebhafte, unruhige und der Zeiteinteilungen spottende Frau in ihrer Erscheinung gleich reizend. Wo war der Kuenstler, um diesen feingeschnittenen Kopf mit dem tief auf die Schultern herabgefallenen Seidenhaar zu malen, diese zarte, in den Formen vollendete Fuelle, dieses entzueckende Weiss des Nackens, der Arme, der Haende, vornehmlich aber diesen wahrhaft bezaubernden Koerperwuchs mit seinen vornehmen Linien? Bei der Hast, mit der Ange selbst Hand an die Toilette legte oder ihre Umgebung anwies, roeteten sich ihre Wangen, die feinen Nasenfluegel vibrierten und ihre Kinderhaende zupften, zerrten und knoepften an den durchsichtigen, spitzenbesetzten Gewaendern umher, als ob tausend unruhige Funken aus ihren Fingern spruehten. Waehrend ihr Haar geflochten ward, sass sie vor dem Trumeau, oeffnete den
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