er Samenhaendler frische Saat erhalten hat,
als dass man alten Samen Verwendet. Das Geld fuer letzteren ist in weitaus
den meisten Faellen fortgeworfen und alle aufgewendete Muehe umsonst. Die
Keimung der Samen wird stets durch etwas erhoehte Temperatur beschleunigt.
Samen von Pflanzen aus den Tropen brauchen sogar meist eine etwas erhoehte
Bodentemperatur, um zu keimen. Will man sich seine Blattpflanzen aus Samen
heranziehen, so ist es deshalb sehr vorteilhaft, wenn man sich einen
kleinen Kasten baut, der heizbar ist. Am einfachsten verwendet man eine
Kiste Von etwa 25 cm Hoehe, in welche man ein Stueck starkes Schwarzblech
auf vier in den Ecken festgeschraubte Kloetze von 8 cm Hoehe aufnagelt. Die
Kiste wird mit einer Glasscheibe bedeckt. Auf das Schwarzblech bringt man
Erde, in welche man die Toepfe mit den Samen bis zum Rande einsenkt. Der
Raum zwischen dem Schwarzblech und dem Boden der Kiste, der Heizraum, wird
durch ein an einer Seite ausgesaegtes Stueck zugaenglich gemacht und ausserdem
durch eine Anzahl Loecher von etwa 2-3 cm Durchmesser an allen vier Seiten
ventiliert. Zum Heizen verwendet man ein Nachtlicht. Ein kleines
Thermometer im oberen Raume ist zur Beobachtung der Temperatur notwendig.
In einem solchen Waermkasten kann man die zartesten Pflanzen aus Samen
heranziehen.
Ausser Waerme ist zur Keimung der Samen eine recht gleichmaessige, maessige
Feuchtigkeit notwendig. Die Erde, in der die Samen ruhen, darf *niemals*
trocken werden. Deshalb bedeckt man die Toepfe, wenn sie frei im Zimmer
stehen, mit einer Glasscheibe, wodurch ein zu schnelles Austrocknen der
obersten Schicht vermieden wird. Ferner brauchen die Samen zur Keimung
auch Luft. Aus diesem Grunde wird die Glasscheibe auf dem Topfe jeden Tag
kurze Zeit abgenommen; die Samen aber werden nur so tief in die Erde
gebracht, wie sie dick sind. Noch empfehlenswerter ist es, die Samen *auf*
die Erde zu legen und mit zerriebenem Torfmoos leicht zu bedecken. Sehr
feine Samen, z. B. von Begonien, streut man auf die zuvor mit einem
Brettchen leicht angedrueckte, voellig geebnete Erde und drueckt sie dann
leicht an. Sporen von Farnen streut man auf ein Stueckchen
glattgeschnittenen Moostorf (Insektenkastentorf), dessen Oberflaeche man
mit einem Hoelzchen etwas gelockert hat und legt dann das Torfstueck in ein
mit etwas Wasser gefuelltes Gefaess. Das Wasser ist von Zeit zu Zeit zu
erneuern.
Stecklinge lassen sich von Zweigen und Blaettern machen. Zweigsteck
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