nd wenig verzweigt oder duenn und reich verzweigt
sind, gebe man den Palmen eine schwere oder eine leichte lockere
humus-reiche Erde!(11). Palmen aus der gemaessigten Zone und aus den
Subtropen wollen im Winter kuehl bei 4-8 deg. R. [5-10 deg.C] stehen.
Wohnzimmertemperatur schwaecht diese Arten, sie werden davon duennblaettrig
und kraenkeln leicht. Am empfindlichsten sind die Palmen an den Wurzeln.
Wenn irgend moeglich, stelle man sie deshalb in einen Doppeltopf und fuelle
den Zwischenraum zwischen beiden Toepfen mit einem schlechten Waermeleiter,
wie Saegespaenen, Torfmull etc. aus. Obgleich die Palmen waehrend der
Vegetationsperiode viel Wasser brauchen, darf die Erde doch nicht
schlammig werden. Durch eine reichliche Scherbenunterlage muss also fuer
guten Wasserabzug gesorgt werden. Palmen mit dicken Wurzeln, welche gern
tief in die Erde eindringen, gibt man vorteilhaft Toepfe, welche noch
einmal so lang wie breit sind. Beim Verpflanzen bringe man die Palmen mit
Ausnahme der _Kentia_ und _Sabal_-Arten, welche schraeg abwaerts in den
Boden wachsen, mit der Stammbasis bis auf die Erde. Palmenwurzeln, welche
ueber der Erde stehen, sind in Moos einzuhuellen, welches bestaendig feucht
zu halten ist. Die Vermehrung der Palmen erfolgt aus Samen, welche in
Torfmull gleichmaessig feucht und warm zu halten sind. Die Samen liegen
manchmal Monate lang, bis sie keimen, deshalb ist Anzucht aus angekeimten
Samen vorzuziehen. Viele Palmen sind sehr empfindlich gegen fruehzeitige
Kruemmung der Hauptwurzel. Man stecke die Samen deshalb in recht tiefe
Toepfe. Ausfuehrliche Anleitung zur Anzucht und Pflege der Palmen mit
Aufzaehlung der meisten in Kultur befindlichen Arten, findet man in meinem
Werke: Palmenzucht und Palmenpflege, Verlag von Trowitzsch und Sohn,
Frankfurt a. O.
[Illustration: Livistona australis]
Je nach der Gestalt der Blaetter, welche bei den Palmen wie bei den Farnen
und Cycadeen Wedel genannt werden, unterscheidet man zwischen Faecher- und
Fiederpalmen. In der Jugend ist dieser Unterschied meist nicht ausgepraegt,
die jungen Blaetter heissen deshalb Blaetter, ausgebildete Wedel, auch
charakterisierte Blaetter oder Wedel. Unter den Faecherpalmen ist
_*Livistona chinensis R. Br._ aus China, die verbreitetste Art. Sie geht
auch unter dem Namen _Latania borbonica_ oder _Latania chinensis_. Die
grossen Faecher sind tief eingeschnitten, stehen auf langen, wehrlosen
Stielen, welche sich fruehzeitig ziemlich flach legen,
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