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rieselt, und diesem koerperlichen Unbehagen hatte sich auch noch eine starke Gemuetsbeschwerung hinzugesellt. Trotzdem war er gegangen! Er wuenschte, sobald wie moeglich, Dresden wieder zu verlassen; er stand unter der Furcht, dass er hier wuerde ein Krankenlager aufschlagen muessen. Auch wollte er Begonnenes zu Ende fuehren! Darum war er doch eben hergekommen! Aber schon nach der ersten Gespraechseinleitung hatte ihn abermals eine solche Schwaeche ergriffen, dass er Frau von Kraetz um eine Staerkung hatte bitten muessen. Waehrend sie voll angstvoller Besorgnis davon geeilt, war er Zustaenden erlegen, die einen solchen Charakter angenommen, dass sie ihn in der Villa hatte betten lassen muessen. Und die vorlaeufige Wiedergewinnung seiner Kraefte hatte er auch nur den verstaendigen Massnahmen des Hausarztes der Frau von Kraetz zu verdanken. An ein Ausstehen war nicht zu denken gewesen, weil sich, statt Besserung, ein Nervenfieber eingestellt hatte. Zu diesen unguenstigen Verhaeltnissen gesellten sich noch andere. Frau von Klamm--die Frau von Kraetz sogleich benachrichtigt, und der sie Wohnung in ihrer Villa angeboten hatte, um bei ihrem Sohn zu sein,--war selbst schwer erkrankt. So blieb der Witwe die Sorge fuer Klamm allein, so wurde sie seine Pflegerin waehrend der ganzen Zeit seines sich Monate hinziehenden Siechtums. "Ihnen wird er sein Leben verdanken!" hatte der Arzt wiederholt gegen die Frau des Hauses, und Gleiches hatte er haeufig gegen Klamm geaeussert, nachdem er sich wieder erholt, nachdem ihm klar geworden, wie krank er gewesen, wer ihm die Samariterdienste geleistet. Klamms erstes Wort und erster beredter Blick galten auch ihr, und sie kamen aus einem bewegten Herzen. Er streckte ihr die Hand entgegen und sagte, weich betonend: "Wie soll ich Ihnen danken?" Das zweite Wort galt der Frage seiner Mutter: ob sie ihn auch gepflegt habe, wo sie sei? Nun musste Frau von Kraetz mit der Wahrheit hervortreten! Sie berichtete, dass Frau von Klamm dem Tode nah' daniedergelegen habe, dass sie sich indessen in der Besserung befinde, dass die Nachricht von seiner fortschreitenden Genesung besonders guenstig auf sie gewirkt habe. Ein Ausdruck glueckseliger Befriedigung trat in Klamms Zuege. Wiederum drueckte er Frau Adelgunde die Hand. Und so vergingen die Tage, und wieder verliefen zwei Wochen, und dann konnte Klamm zum erstenmal anstehen und ihr, die wie eine Schwester an ihm gehandelt, gegenueber
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