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groesseres Kapital zur Begruendung einer sicheren Existenz. Dieses Kapital werde ich Ihnen verzinsen und nach und nach zurueckzahlen. Wohlthaten will ich von Ihnen nicht, ich will aber, dass Sie Ihr Unrecht dadurch gut zu machen suchen, dass Sie mir die Mittel zu meiner Rehabilitierung zur Verfuegung stellen. "Man koennte sagen: es sei den Vorgaengen mehr entsprechend, dass ich Sie den Gerichten ueberlieferte und sie der Verachtung anderer und eigener Verachtung preisgaebe! Aber mir fehlt die Veranlagung zu einem sentimentalen Stolz. Ich habe zu viel gesehen und erfahren, um mich ueber irgend etwas zu wundern. "Infolgedessen lehrte mich das Leben, eher zu versuchen, aus dem Unguenstigen das Guenstige herauszuziehen, mit redlichen Mitteln, aber ohne Hingabe an eine unnuetzliche Empfindlichkeit oder ein unfruchtbares Gruebeln. "Ich will schliessen, indem ich sage: "Sie haben in Ihrer Leidenschaft gehandelt. Das mag Sie ein wenig, vielleicht mehr, als sonst eine solche Handlungsweise verurteilt zu werden verdient, entlasten. Ich erwarte nun Ihre Antwort." Und Frau von Kraetz entgegnete ohne Besinnen: "Ich bitte, lassen Sie mich das Schriftstueck lesen, das ich unterzeichnen soll." Er reichte es ihr; es lautete: "Ich erklaere, dass ich den Freiherrn Alfred von Klamm infolge einer starken Enttaeuschung verleumdete. Ich bestaetige indessen aus freiem Antriebe, dass ich ihn als einen vollkommenen Kavalier schaetzen und lieben lernte, und deshalb mein Vergehen tief bereue." Hierauf legte er ein anderes, von ihm entworfenes Aktenstueck in ihre Haende, das folgenden Inhalt besass: "Ich, der unterzeichnete Freiherr Alfred von Klamm, bekenne, von der verwitweten Baronin Adelgunde von Kraetz, geborene Graefin Dugos in Dresden, die Summe von.... Mark als Darlehn erhalten zu haben und verpflichtet zu sein, dieses Kapital baldmoeglichst, jedenfalls in fuenfzehn Jahresraten zurueckzuzahlen, auch ihr mit Beginn des naechstfolgenden Jahres dafuer vier Prozent, in Vierteljahresraten zahlbar, zu vergueten." "Und wie viel wuenschen Sie, und wann wuenschen Sie das Geld zu haben, Alfred? Wollen Sie es nicht ohne Schuldschein von mir annehmen?" fragte Frau von Kraetz, in der Ueberwallung ihrer Gefuehle wieder den Ton frueherer Zeiten anschlagend. Ein feuchter Schimmer erschien in ihren Augen, auch streckte sie ihm ihre kleine Rechte mit demuetig flehendem Ausdruck entgegen. Klamm aber verneinte stumm. "Nein, gnae
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