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en als in den Wissenschaften, insbesondere in der Geometrie sehr bewandert gehalten wurden, und zwar in einem solchen Maasse, dass eine Reihe hervorragender griechischer Philosophen es nicht verschmaehte, die, fuer damalige Verhaeltnisse nicht unbedeutende Reise nach Aegypten zu unternehmen, ja oft jahrelang in diesem Lande mit unbekannter Sprache und Schrift zu verweilen, um sich die Kenntnisse der Aegypter anzueignen. Stellt man nun zunaechst die Frage nach Quantitaet und Qualitaet des geometrischen Wissens, welches die Griechen von ihren Studienreisen mit nach Hause brachten, so scheint dies, selbst vom Standpunkte der unmittelbar nachpythagoraeischen Geometrie, aeusserst Weniges gewesen zu sein. *Thales* von Milet, einer der sieben griechischen Weltweisen, der Begruender der ionischen Schule, *Thales*, welcher fuer das Jahr 585 v. Chr. G. eine, auch eingetroffene Sonnenfinsterniss vorherzusagen wusste, soll, den uns von *Proklos* zugekommenen Berichten zufolge, in Aegypten nicht viel mehr erfahren haben, als die Saetze ueber die Gleichheit der Winkel an der Basis eines gleichschenkligen Dreieckes, die Gleichheit der Scheitelwinkel am Durchschnitt zweier Geraden; er wusste ferner, wie ein Dreieck durch eine Seite und die beiden anliegenden Winkel bestimmt erscheint, diese Eroerterung zur Messung der Entfernungen von Schiffen auf dem Meere benuetzend, es war ihm bekannt, dass ein Kreis durch einen Durchmesser halbirt wird,(16) und soll er die Hoehe der Pyramiden aus der Laenge des Schattens gemessen haben, hoechst wahrscheinlich in dem Momente, wo die Schattenlaenge eines senkrechten Stabes der Stablaenge gleich ist,(17) moeglicherweise jedoch, wie *Plutarch*(18) berichtet, auch zu einer beliebigen Tageszeit. Auch wird ihm von *Pamphile*(19) die Kenntniss des Satzes zugeschrieben, dass der Peripheriewinkel im Halbkreise ein rechter sei. Gewiss hat Thales wenigstens jene geometrischen Fundamente in Aegypten kennen gelernt, welche es ihm ermoeglichten, die genannten Saetze als wahr zu erkennen, wenn auch bei ihm, selbst bei diesen einfachen Dingen an einen strengen Beweis nicht gedacht werden kann. Es waere jedoch voreilig, aus der Geringfuegigkeit der Thaletischen geometrischen Kenntnisse mit *Montucla* (20) zu schliessen, dass auch die Aegypter nicht viel mehr gewusst haetten. Man kann wohl annehmen, dass die aegyptischen Priester bei ihrer den Fremden gegenueber beobachteten Zurueckhaltung nur einen Theil ihres
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