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nn auch primitiven geometrischen Denkens war, welches dann schon eine ziemliche Selbststaendigkeit erreicht haben musste, als die vorerwaehnte Anwendung von Proportionalmaassstaeben in Uebung kam. Andererseits musste das oeftere Betrachten der regelmaessigen Figuren einen geometrisch disponirten Geist von selbst zum Aufsuchen unbekannter Eigenschaften derselben reizen, und vielleicht ist der Thaletische Satz von der Halbirung des Kreises durch einen Durchmesser nichts als eine aus der Betrachtung jener aegyptischen Zeichnungen gewonnene Abstraction, und huldigen wir in dieser Beziehung der Ansicht, dass *Thales* beim Ausspruche des erwaehnten, fuer uns freilich hoechst einfach klingenden Satzes, wahrscheinlich sagen wollte, nur der Kreis habe die ausgezeichnete Eigenschaft, von allen durch einen Punkt, den Mittelpunkt, gehenden Geraden in lauter untereinander gleiche Haelften getheilt zu werden. Von besonderer Wichtigkeit scheint uns jedoch der frueher citirte selbstgefaellige Ausspruch des *Demokritos* zu sein, da er uns vor einer ungerechtfertigten Unterschaetzung aegyptischer Constructionsgewandtheit bewahren kann. Bedenklich in *Demokritos*' Angabe koennte allenfalls jenes Selbstlob erscheinen, das er sich spendet; wenn es nun wohl auch schon im Alterthume Maenner geben mochte, die ihre Beruehmtheit vorzugsweise und oft nur der Hochschaetzung verdankten, die sie sich selbst und ihren Werken gezollt, Maenner, welche in der Verbreitung des eigenen Lobes so emsig, so unermuedlich waren, dass sich um sie als die davon Ueberzeugtesten noch ein Kreis von Glaeubigen bildete, welche den, oft nur auf schwankenden Fuessen einhergehenden Ruhm ihrer Profeten weiter fuehrten, so ist doch die Bedeudung des Geometers *Demokritos* durch so viele, und verschiedenen Quellen entspringende Aussprueche beglaubigt, dass es gewiss Niemandem einfallen wird, seine Autoritaet als die eines gruendlichen Kenners der Geometrie seiner Zeit in Zweifel zu ziehen. Wohl sind uns von den geometrischen Werken des *Demokritos*, und kaum von allen nur die ganz allgemein klingenden Titel erhalten. Waehrend uns *Cicero*(26) diesen Philosophen als einen gelehrten, in der Geometrie vollkommen bewanderten Mann anpreist, theilt uns *Diogenes Laertius*(27) mit, dass *Demokritos* "ueber Geometrie", "ueber Zahlen", "ueber den Unterschied des Gnomon oder ueber die Beruehrung des Kreises und der Kugel", sowie zwei Buecher "ueber irrationale Linien und die dicht
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