d Maenner,
die von Maennern, es sind edle Saenger, die von Helden singen. Ueberwiegt
aber nicht der Ekel noch das Laecherliche, wenn man einen preussischen
Geheimen Hofrat hoert, wie er den Putz einer Dame vom Kopf bis zu den
Zehenspitzen beschreibt? Es kommt freilich sehr viel darauf an, ob auf dem
hohlen Schaedel seiner Mimilis ein italienischer Strohhut oder eine Toque
von Seide sitzt, ob die Federn, die solche schmuecken, Marabout- oder
Straussfedern oder gar Paradiesvoegel sind; und dann die niedlichen
"Saechelchen" von Ohrgeschmeide, Halsbaendern, Bracelets _et cetera_, dass
"einem das Herz puppert," und dann die Bruesseler Kanten um die wogende
Schwanenbrust und das gestickte Ballkleid und die durchbrochenen Struempfe
und die seidenen Pariser Ballschuhe oder ein Neglige, wie aus dem
leichtesten Schnee gewoben, und dieses Ueberroeckchen und jenes Maentelchen
und dieses Spitzenhaeubchen, aus dem sich die goldenen Ringelloeckchen
hervorstehlen. _O sancta simplicitas_! Und ihr kneipt, um mich seiner
Sprache zu bedienen, ihr kneipt die Knie nicht zusammen, meine Damen, und
wollet euch nicht halb zu Tode lachen ueber den koestlichen Spass, dass ein
preussischer Geheimer Hofrat eurer Zofe ins Handwerk greift und euch
vorrechnet, was man im Putzladen der Madame Prellini haben kann? Leider,
ihr lachet nicht! ihr leset den allerliebsten Modebericht mit grosser
Andacht, ihr sprechet: das ist doch einmal eine Lektuere von Geschmack;
nichts Ueberirdisches, Romantisches, _tout comme chez nous_, bis aufs Hemde
hat er uns beschrieben, der delizioese Mann, der Clauren!
Ein drittes Ingredienz fuer Maedchen sind die magnifiken Baelle, die er
alljaehrlich gibt. Hu! wie da getanzt wird, dass das Herzchen "im
Vierundsechzigstel-Takt pulsiert!" Wie schoen! Vornehme Damen, die bei
Praesidents A., bei Geheimrats B., bei dem Bankier C. oder gar bei Hofe
Zutritt haben, finden alles "haarklein" beschrieben von der Polonaese bis
zum Kotillon. Arme Landfraeulein, die nur in das naechste Staedtchen auf
den Kasinoball kommen koennen, lesen ihren Clauren nach; ihre Phantasie
traegt sie auf den herrlichen Ball bei Hof, und "der Himmel haengt ihnen
voll Geigen." Putzjungfern, welche Ballkleider verfertigen, ohne sich
selbst darin zeigen zu koennen, Kammermaedchen, die ihre Dame zu dem Ball
"aufgedonnert" haben, nehmen beim Scheine der Lampe ihren Clauren zur Hand,
treten unter dem Tische mit den tanzlustigen Fuessen den Takt eines
Schnellwalzers u
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