FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   26   27   28   29   30   31   32   33   34   35   36   >>  
untere Laune hinter sich geworfen hat, welchen Mann ergoetzt nicht die Schilderung eines sonderbaren, verschrobenen Charakters? Wer erfreut sich nicht an heiteren Szenen, wo nicht der _Verfasser_ lacht, sondern die Figuren, die er uns gezeichnet? Wem, wenn er auch jahrelang nicht gelaechelt haette, muessten nicht Jean Pauls Pruegelszenen ein Laecheln abgewinnen? Auf der Stufenleiter seines Humors steigt er herab bis in das unterste, gemeinste Leben; aber sehet ihr ihn jemals gemein werden, wie Clauren auf jeder Seite ist? Walter Scott, der Mann des Tages, der aus manchem Herzen selbst die Wurzel des "Vergissmeinnicht" gerissen hat, Walter Scott treibt sich in den gemeinsten Schenken des Landes, in den schmutzigsten Hoehlen von Alsatia umher; aber sehet ihr ihn jemals gemein werden? Weiss er nicht, wie jene niederlaendischen Kuenstler, sogar das Unsauberste zu malen, ohne dennoch selbst unreinlich und schluepfrig zu sein? Koennet ihr nicht seine Schilderungen, selbst an das Gefaehrliche streifende Situationen, jedem Maedchen von Zucht und Sitte vorlesen, ohne sie dennoch erroeten zu machen? Solche Maenner kommen mir vor wie anstaendige Leute, die durch eine schmutzige Strasse in gute Gesellschaft gehen sollen. Sie treten leise auf, sie wissen mit sicherem Fusse die breiten Steine herauszufinden und treten reinlich in den Hausflur, waehrend Menschen wie Clauren, wilden Jungen oder Schweinen gleich, durch dick und duenn laufen und, nicht zufrieden, sich selbst beschmutzt zu haben, die Voruebergehenden besudeln und mit Kot bespritzen. Noch gibt es, Gott sei es gedankt, solcher reinlichen Leute genug in unserer Literatur, gibt es der Maenner viele, die mit Wahrheit und Wuerde jene Anmut, jene Laune verbinden, die euch in trueben Stunden freundlich zu Hilfe kommt. Oder solltet ihr vergessen haben, dass uns ein Goethe, ein Jean Paul, ein Tieck, ein Hoffmann Erzaehlungen gaben, die sich mit jeder Dichtung des Auslandes messen koennen? Hat euch der Vergissmeinnicht-Mann so gaenzlich gefesselt, dass ihr die schoenen Blueten zahlreicher anderer Erzaehler nicht einmal vom Hoerensagen kennt? Freilich, diese Maenner verschmaehten es, ihre Blumen am Sumpf zu brechen oder ihre Farben mit dem Wasser einer Pfuetze zu mischen; sie fuehlten, dass der Entwurf ihrer Gemaelde anziehend und interessant, dass die Stellung der Gruppen nach natuerlichen Gesetzen zu ordnen sei, dass selbst das Neue, Ueberraschende angenehm fuer das Auge sein mue
PREV.   NEXT  
|<   26   27   28   29   30   31   32   33   34   35   36   >>  



Top keywords:
selbst
 
Maenner
 

werden

 

Clauren

 

gemein

 

jemals

 

dennoch

 

treten

 

Walter

 
Vergissmeinnicht

reinlichen
 

unserer

 

gedankt

 

Gesetzen

 

natuerlichen

 
Literatur
 

solcher

 

Wahrheit

 
Stellung
 

trueben


interessant

 

Stunden

 

Gruppen

 

ordnen

 
Wuerde
 

verbinden

 

gleich

 

Schweinen

 

waehrend

 

Menschen


wilden
 
Jungen
 
laufen
 

zufrieden

 

bespritzen

 
anziehend
 

Ueberraschende

 

angenehm

 

besudeln

 
beschmutzt

Voruebergehenden

 
Farben
 

brechen

 

Wasser

 

Hausflur

 
gaenzlich
 
gefesselt
 
Blumen
 

verschmaehten

 
anderer