m Munde eingehet,
verunreiniget den Menschen nicht." Item Paulus sprict Roem. 14, 17:
"Das Hiimmelreich stehet nicht in Speise oder Trank." Kol. 2, 16:
"Niemand soll euch richten in Speise, Trank, Sabbat" usw. Act. 15,
10 spricht Petrus: "Warum versucht ihr Gott mit Auslegung des Jochs
auf der Juenger Haelse, welches weder unsere Vaeter noch wir haben
moegen tragen? Sondern wir glauben durch die Gnade unsers Herrn
Jesu Christi selig zu werden." Da verbietet Petrus, dass man die
Gewissen nicht beschweren soll mit mehr aeusserlichen Zeremonien,
es sei Mosis oder andern. Und. 1 Tiim. 4, 1-3 werden solche
Verbote, als Speise verbieten, Ehe verbieten usw., Teufelslehren
genannt. [*Denn also lauten St. Paulus' Worte: "Der Geist aber sagt
deutlich, dass in den letzten Zeiten werden etlich von dem Glauben
abtreten und anhangen den verfuehrerischen Geistern und Lehren der
Teufel durch die, so in Gleisnerei Luegenredner sind und Brandmal
in ihrem Gewissen haben und verbieten, ehelich zu werden und zu
meiden die Speise, die Gott geschaffen hat, zu nehmen mit
Danksagung, den Glaeubigen und denen, die die Wahrheit erkannt
haben."] Denn dies ist stracks dem Evangelio entgegen, solche
Werke, einsetzen oder tun, dass man damit Vergebung der Suenden
verdiene, oder als moege niemand [ein] christ sein ohne solche
Dienste.
Dass man aber den Unsern hie schuld gibt, als verboeten sie
Kasteiung und Zucht, wie Jovinianus, wird sich viel anders aus
ihren Schriften befinden. Denn sie haben allezeit gelehrt vom
heiligen Kreuz, dass Christen zu leiden schuldig sind; und dieses
ist rechte, ernstliche und nicht erdictete Kasteiung.
Daneben wird auch gelehrt, dass ein jeglicher schuldig ist,
sich mit leiblicher Uebung, als Fasten und anderer Uebung, also zu
halten, dass er nicht Ursache zu Suenden gebe, nicht, dass er mit
solchen Werken Gnade verdiene. Diese leiblich Uebung soll nicht
allein etliche bestimmte Tage, sondern stetig getrieben werden.
Davon redet Christus Luk. 21, 34: "Huetet euch, dass eure Herzen
nicht bescheret werden mit Voellerei!" Item Matth. 17, 21: "Die
Teufel werden nicht ausgeworfen denn durch Fasten und Gebet." Und
Paulus spricht 1 Kor. 9, 27, er kasteie seinen Leib und bringe ihn
zum Gehorsam, damit [womit] ere anzeigt, dass Kasteiung dienen
soll, nicht damit Gnade zu verdienen, sondern den Leib geschickt zu
halten, dass er nicht verhindere, was einem jeglichen nach seinem
Veruf zu schaffen befohlen ist. Und wird als
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