sige und abtue, welche man
ohne Suende nicht kann halten, so muessen wir der Apostel Regel
folgen, die uns gebietet, wir sollen Gott mehr gehorsam sein denn
den Menschen.
St. Petrus verbietet den Bischoefen die Herrschaft, als
haetten sie Gewalt, die Kirchen, wozu sie wollten, zu zwingen.
Jetzt geht man nicht damit um, wie man den Bischoefen ihre Gewalt
nehme, sondern man bittet und begehrt, sie wollten die Gewissen
nicht zu Suenden zwingen. Wenn sie aber solches nicht tun werden
und diese Bitte verachten, so moegen sie gedenken, wie sie werdens
deshalben Gott Antwort geben muessen, dieweil sie mit solcher ihrer
Haertigkeit Ursache geben zu Spaltung und Schisma, das sie doch
billig sollten verhueten helfen.
Schluss.
Dies sind die vornehmsten Artikel, die fuer streitig geachtet
werden. Denn wiewohl man viel mehr Missbraeuche und Unrichtigkeit
haette anziehen koennen, so haben wir doch, die Weitlaeuftigkeit
und Laenge zu verhueten, allein die vornehmsten vermeldeet, daraus
die andern leichtlich zu ermessen [sind]. Denn man [hat] in
Vorzeiten sehr geklagt ueber den Ablass, uber Wallfahrten, ueber
Missbrauch des Bannes. Es hatten auch die Pfarrer unendlich Gezaenk
mit den Moenchen von wegen des Beichthoerens, des Begraebnisses,
der Leichenpredigten [*Beipredigten] und unzaehliger anderer
Stuecke mehr. Solches alles haben wir im besten und Glimpfs willen
uebergangen, damit man die vornehmsten Stuecke in dieser Sache
desto bass [besser] vermerken moechte. Dafuer soll es auch nicht
gehalten werden, dass in dem jemand ichtes zu Hass, wider oder
Unglimpf geredet [dass mit dem im Bekenttnis Gesagten jemand etwas
zu Hass, zuwider oder zu Unglimpf geredet] oder angezogen sei,
sondern wir haben allein die Stuecke erzaehlt, die wir fuer noetig
anzuziehen und zu vermelden geachtet haben, damit man daraus desto
bass [besser] zu vernehmen habe, dass bei uns nichts weder mit
Lehre noch mit Zeremonien angenommen ist, das entweder der Heiligen
Schrift oder gemeiner christlicher Kircher zuentgegen [zuwider]
waere. Denn es ist je am Tage und oeffentlich, dass wir mit allem
Fleiss mit Gottes Hilfe (ohne Rum zu reden) verhuetet haben, damit
je keine neue und gottlose Lehre sich in unsern Kirchen einflechte,
einreisse und ueberhandnehme.
Die obgemeldeten Artikel haben wir dem Ausschreiben nach
uebergeben wollen zu einer Anzeigung unsers Bekenntnisses und der
Unsern Lehre. Und ob jemand befunden wuerde, der daran Mangel
haette,
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