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n die Sitte so weit treibt, auf Sie den Namen Ihres Herrn Gemahls zu uebertragen." "Nun, und >Eckhof<? Ist Eckhof schoener? Mein Vater heisst Eckhof." "Oh, sehen Sie! >Eckhof< ist etwas ganz anderes! Eckhof hiess sogar ein grosser Schauspieler. Eckhof passiert. -- Sie erwaehnten nur Ihres Vaters. Ist Ihre Frau Mutter ..." "Ja; meine Mutter starb, als ich noch klein war." "Ah. -- Sprechen Sie mir doch ein wenig mehr von Ihnen, darf ich Sie bitten? Wenn es Sie ermuedet, dann nicht. Dann ruhen Sie, und ich fahre fort, Ihnen von Paris zu erzaehlen, wie neulich. Aber Sie koennten ja ganz leise reden, ja, wenn Sie fluestern, so wird das alles nur schoener machen ... Sie wurden in Bremen geboren?" Und diese Frage tat er beinahe tonlos, mit einem ehrfurchtsvollen und inhaltsschweren Ausdruck, als sei Bremen eine Stadt ohnegleichen, eine Stadt voller unnennbarer Abenteuer und verschwiegener Schoenheiten, in der geboren zu sein eine geheimnisvolle Hoheit verleihe. "Ja, denken Sie!" sagte sie unwillkuerlich. "Ich bin aus Bremen." "Ich war einmal dort", bemerkte er nachdenklich. -- "Mein Gott, Sie waren auch _dort_? Nein, hoeren Sie, Herr Spinell, zwischen Tunis und Spitzbergen haben Sie, glaube ich, alles gesehen!" "Ja, ich war einmal dort", wiederholte er. "Ein paar kurze Abendstunden. Ich entsinne mich einer alten, schmalen Strasse, ueber deren Giebeln schief und seltsam der Mond stand. Dann war ich in einem Keller, in dem es nach Wein und Moder roch. Das ist eine durchdringende Erinnerung ..." "Wirklich? Wo mag das gewesen sein?-Ja, in solchem grauen Giebelhause, einem alten Kaufmannshause mit hallender Diele und weisslackierter Galerie, bin ich geboren." "Ihr Herr Vater ist also Kaufmann?" fragte er ein wenig zoegernd. "Ja. Aber ausserdem und eigentlich wohl in erster Linie ist er ein Kuenstler." "Ah! Ah!. Inwiefern?" "Er spielt die Geige ... Aber das sagt nicht viel. _Wie_ er sie spielt, Herr Spinell, das ist die Sache! Einige Toene habe ich niemals hoeren koennen, ohne dass mir die Traenen so merkwuerdig brennend in die Augen stiegen, wie sonst bei keinem Erlebnis. Sie glauben es nicht ..." "Ich glaube es! Ach, ob ich es glaube! ... Sagen Sie mir, gnaedige Frau: Ihre Familie ist wohl alt? Es haben wohl schon viele Generationen in dem grauen Giebelhaus gelebt, gearbeitet und das Zeitliche gesegnet?" "Ja. -- Warum fragen Sie uebrigens?" "Weil es nicht selten geschieht, dass ein Geschlecht mit
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