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aumes und der Zeit entronnen, verschmolzen das Du und das Ich, das Dein und Mein sich zu erhabener Wonne. Trennen konnte sie des Tages tueckisches Blendwerk, doch seine prahlende Luege vermochte die Nachtsichtigen nicht mehr zu taeuschen, seit die Kraft des Zaubertrankes ihnen den Blick geweiht. Wer liebend des Todes Nacht und ihr suesses Geheimnis erschaute, dem blieb im Wahn des Lichtes ein einzig Sehnen, die Sehnsucht hin zur heiligen Nacht, der ewigen,-wahren, der einsmachenden ... O sink hernieder, Nacht der Liebe, gib ihnen jenes Vergessen, das sie ersehnen, umschliesse sie ganz mit deiner Wonne und loese sie los von der Welt des Truges und der Trennung. Siehe, die letzte Leuchte verlosch! Denken und Duenken versank in heiliger Daemmerung, die sich welterloesend ueber des Wahnes Qualen breitet. Dann, wenn das Blendwerk erbleicht, wenn in Entzuecken sich mein Auge bricht: Das, wovon die Luege des Tages mich ausschloss, was sie zu unstillbarer Qual meiner Sehnsucht taeuschend entgegenstellte, -- _selbst_ dann, o Wunder der Erfuellung! selbst dann bin ich die Welt. -- Und es erfolgte zu Brangaenens dunklem Habet-Acht-Gesange jener Aufstieg der Violinen, welcher hoeher ist als alle Vernunft. "Ich verstehe nicht alles, Herr Spinell; sehr vieles ahne ich nur. Was bedeutet doch dieses -- 'Selbst -- dann bin ich die Welt'?" Er erklaerte es ihr, leise und kurz. "Ja, so ist es. -- Wie kommt es nur, dass Sie, der Sie es so gut verstehen, es nicht auch spielen koennen?" Seltsamerweise vermochte er dieser harmlosen Frage nicht standzuhalten. Er erroetete, rang die Haende und versank gleichsam mit seinem Stuhle. "Das trifft selten zusammen", sagte er endlich gequaelt. "Nein, spielen kann ich nicht. -- Aber fahren Sie fort." Und sie fuhren fort in den trunkenen Gesaengen des Mysterienspieles. Starb je die Liebe? Tristans Liebe? Die Liebe deiner und meiner Isolde? Oh, des Todes Streiche erreichen die Ewige nicht! Was stuerbe wohl ihm, als was uns stoert, was die Einigen taeuschend entzweit? Durch ein suesses Und verknuepfte sie beide die Liebe ... zerriss es der Tod, wie anders, als mit des einen eigenem Leben, waere dem anderen der Tod gegeben? Und ein geheimnisvoller Zwiegesang vereinigte sie in der namenlosen Hoffnung des Liebestodes, des endlos ungetrennten Umfangenseins im Wunderreiche der Nacht. Suesse Nacht! Ewige Liebesnacht! Alles umspannendes Land der Seligkeit! Wer dich ahnend erschaut, wie koennte er ohn
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