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r den richtigen Zeitpunkt, sich als einen Goenner der Stadt zu bezeigen und auch seinerseits fuer den dreitausendsten Einwohner eine Praemie auszusetzen, und zwar ein neues Fahrrad, je nachdem ein Herren- oder Damenrad. Die Sache kam ins Stadtblatt, und die Buerger lachten. Ob Schiebulke vielleicht meine, ein neugeborenes Kind koenne radeln, wurde der Stifter befragt. Ob die andern vielleicht meinten, ein neugeborenes Kind koenne von einer Uhr die Zeit ablesen, gab Schiebulke giftig zurueck. Da setzte der Wirt vom "Goldenen Loewen", der ein reicher Mann und ein wenig ruhmsuechtig ist, einen erschrecklich hohen Trumpf auf: "Goldene Uhr und Fahrrad", sagte er, "sind gute Dinge. Nur leider die Kinder wachsen langsam, und solche Dinge veralten schnell. Was allein nicht veraltet, ist das Geld. Ich will meiner Vaterstadt meine Liebe beweisen und lege 5000 Mark in die staedtische Sparkasse fuer den dreitausendsten Buerger, den Waltersburg in diesem Jahre erhaelt." So lautete die Stiftung, die im Stadtblatt publiziert wurde und ungeheure Aufregung hervorrief. Und da kam das Unerwartete, wie in solchen Faellen ueberhaupt meist etwas Unerwartetes geschieht. Die Einwohnerschaft von Waltersburg hatte die Hoehe von 2993 erreicht, als der vor kurzem nach Neustadt uebersiedelte Barbier Arthur Heilmann mit seiner Frau und seinen fuenf Kindern sich wieder in Waltersburg ansiedelte und glueckstrahlend die goldene Uhr, das Fahrrad und die fuenftausend Mark fuer sich in Anspruch nahm, da mit seinem Zuzug die Zahl dreitausend erreicht war. In Waltersburg brach eine Revolte aus. Man wollte den frechen Barbier samt Weib und Kindern lynchen. Man schrie, das sei Betrug, das gaelte nicht, das sei ja ganz anders gemeint gewesen. Der Barbier, der zuvor bei einem Rechtsanwalt in Neustadt gewesen war, bewahrte seine Ruhe, und Amtsrichter Knopf, der angesehenste Jurist in Waltersburg, erklaerte im Magistratskollegium, am Stammtisch und wo immer man es hoeren wollte, unter Hinweis auf verschiedene Gesetzesparagraphen: es handle sich hier um eine oeffentliche Auslobung, deren Inhalt durch den Barbier Heilmann erfuellt sei und dem daher unzweifelhaft die drei ausgesetzten Praemien zufielen. Aller Ingrimm der Welt haette an der Tatsache nichts geaendert: Heilmann bekam die Preise. O unglueckliches Waltersburg! In der Stadt war dumpfe Trauer, Zorn und Hass, und alle Maenner gelobten, bei diesem Barbier sich nie den Bart schaben oder die Haare sc
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