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er aehnliche Bilder: Reihen von ungleichen Haeusern, weissglitzernde Daecher, Hunderte von Lichtern, lange, von spaerlicher Helle beschienene, verlassene Gassen, aus der umnebelten Luft wie erstarrt emporragende Kirchtuerme, wieder Gueterwagen, eine einzelne wie ein Daemon mit roten Feueraugen vorbeisausende Lokomotive--ein Ruck, noch ein ruecksichtsloser Ruck an den Weichen, und nun endlich ein gleichmaessiges, jagendes, keuchendes, stossendes Stampfen des dahinfliegenden Kurierzuges. Nach einstuendiger Fahrt hielt der Zug wiederum eine Minute. Die Thuer in Anges Coupe ward aufgerissen. Es schien eine der letzten Stationen vor Frankfurt zu sein. Rasche Worte erfolgten zwischen einem in hastigem Laufe herbeieilenden Passagier und dem Schaffner. "Schnell hier! Es ist hoechste Zeit--" Ein Pfiff des Zugfuehrers--ein Schlag;--ein Herr stieg ein, noch ein Pfiff der Lokomotive, und nun brauste der Zug von neuem davon. Der Fremde, scheinbar den besseren Staenden angehoerend, gruesste Ange fluechtig und schien anfangs, trotz der schwachen Beleuchtung, ganz in die Lektuere einer Zeitung vertieft. Allmaehlich aber begann er seine Blicke auf Ange zu richten und sie endlich in einer so zudringlichen Weise zu betrachten, dass sie dies lebhaft beunruhigte. Der Mann sah unheimlich aus. Er trug einen dunklen Knebelbart, hatte suchende Augen, jene Augen, die eine furchtbare, stumme Sprache reden, und neben gewaehlter Kleidung eine bis an den Hals zugeknoepfte scharfrote Sammetweste mit weissen Knoepfen. Ange vermochte sich nicht zu erklaeren, weshalb ihr gerade diese Weste ein so unheimliches Gefuehl einjagte. Endlich brach der Mann das Schweigen und fragte in franzoesischer Sprache, ob ihr wohl--sie moege verzeihen--ein Hotel in Frankfurt bekannt waere. Er sei fremd und habe versaeumt, sich zu erkundigen. Ange verneinte und gab, wenn auch hoeflich, durch ihre Miene zu verstehen, dass sie keinerlei Gespraech anzuknuepfen wuensche. "Werden Sie auch in Frankfurt uebernachten, gnaediges Fraeulein?" begann der Fremde trotzdem von neuem. "Vielleicht--mein Herr!" und Ange wandte zur groesseren Erhaertung ihrer entschiedenen Abwehr den Blick gegen das Fenster und schaute hinaus. Der Fremde verharrte eine Zeitlang unschluessig, nahm aber dann noch einmal das Wort und machte eine mit feinem Spott vermischte Entschuldigung. Zugleich veraenderte er den Platz und suchte in verletzender Zudringlichkeit Anges Aufmerksamkeit zu erregen.
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