nerschaft sofort entlassen.
Das saemtliche entbehrliche Mobiliar, Pferde und Wagen, alle Kunst- und
Luxusgegenstaende wollte Ange veraeussern und sich mit dem Erloes aus diesen
und anderen zu verkaufenden Gegenstaenden in eine kleine Stadt
zurueckziehen. Ueber den Ort hatte sie sich noch nicht schluessig gemacht.
Jeder Tag, an welchem der kostspielige Haushalt fortdauerte, schmaelerte
das Kapital, das Ange unter Beruecksichtigung der noch zu loesenden
Verpflichtungen endlich verbleiben konnte.
Eine Stuetze fand sie in dem Polizeimeister von C., dem sie gleich nach
ihrer Rueckkehr einen Besuch machte, um ihm fuer seine erfolgreiche Hilfe
zu danken. Er riet ihr, vor der oeffentlichen Veraeusserung der Einrichtung
abzurufen, und versprach, mit Rat und That beizustehen. Auch ueberlegte
er in einer laengeren Unterredung mit ihr den Wohnort und gab Ange
Ratschlaege, die ihr bei ihrer Unerfahrenheit von grossem Nutzen waren.
Anges Entschluesse wurden auch nicht erschuettert, als nun an einem
Morgen endlich zwei Briefe einliefen, von denen einer von Teut selbst
mit zitternder Hand geschrieben war und die Worte enthielt: "Heute nur
mein innigstes Beileid, liebe Ange; Carlos' Tod hat mich aufs tiefste
ergriffen. Ich bin voll Sorge dass ich nicht jetzt bei Ihnen sein kann,
um Sie zu troesten und Ihnen helfend zur Seite zu stehen. Aber ich liege
schwerverwundet darnieder und--"
Hier brach das Schreiben ab, dem nur noch ein undeutliches A.v.T. spaeter
hinzugefuegt war.
Der zweite Brief, der von Teuts Diener Jamp abgefasst und einige Tage
spaeter abgesandt war, teilte im Auftrage des Herrn Rittmeisters mit, dass
die Geschaeftsangelegenheiten geordnet werden wuerden, dass der Herr
Rittmeister neuerdings einen Rueckfall gehabt habe, dass der Herr
Rittmeister den Kindern Gruesse sende und dass der Herr Rittmeister
ausfuehrlicher schreiben werde, sobald er nur wieder bei Kraeften sei.
Ja, einige Tage spaeter kam noch ein Schreiben, das folgendermassen
lautete:
"Frau Graefin werden verzeihen, wenn ich nochmals schreibe, indem Herr
Rittmeister neulich stark phantasierten, und sollte ich heute Frau
Graefin schreiben, dass ich nach Herrn Rittmeisters Verwalter geschrieben
haette, alles fuer Frau Graefin auf Schloss Eder in Bereitschaft zu setzen,
und Frau Graefin so gut sein moechten, dahin abzureisen, aber Herrn
Verwalter vorher in ergebende Kenntnis zu setzen, wann Frau Graefin
eintraefen.
Herr Rittmeister raten Frau Graefin
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