ich des Laechelns nicht erwehren,
weil er wie ein Beichtvater alle Vergehen aus dem armen Suender
herausholte.
"Die habe ich gar nicht erwaehnt! Davon hat die Frau Graefin keine Ahnung.
Ich fing den Steuerboten ab und--"
"Und drohten ihm mit allen Folterqualen der Hoelle, wenn er noch einmal
erscheine?" schaltete Teut mit gutmuetigem Spotte ein.
"Ja, Herr Baron, Sie koennen wohl scherzen." sagte Tibet, nun wieder von
dem Ernst und der Verantwortlichkeit seiner Aufgabe erfasst. "Aber Sie
moegen mir glauben, dass die Dinge sich nicht so freundlich abspielen
werden, wenn die Frau Graefin jemals erfahren sollte, was wir gethan
haben."
Teut trank seinen Wein und wollte, um einer aufsteigenden Empfindung
Herr zu werden, die Stiefelhacken zusammenschlagen. Aber es war nur eine
Bewegung. Mit einem leisen Anflug von Schmerz hielt er inne. Nicht ohne
Grund! Das eine, das linke Bein fehlte, er hatte es im Kriege eingebuesst.
"Aber die Kinder?" fragte Teut nach einer Pause. "Wie geht's denen?
Entwickeln sie sich gut? Sind sie fleissig?"
Tibet nickte. "Gewiss, gnaediger Herr! Wir helfen beide, die Frau Graefin
und ich, bei den Schularbeiten."
"Ist die kleine Ange huebsch geworden, Tibet? Sie versprach sehr schoen zu
werden!"
Tibet betaetigte lebhaft. "Ange ist ein sehr schoenes Kind, gnaediger Herr,
und so klug, dass es mich oft fast aengstlich macht. In der kurzen Zeit
von einem halben Jahre spielt sie schon kleine Stuecke auf dem Klavier
und ist so sicher dabei, dass man erstaunen muss."
"So, so! Wer unterrichtet sie denn?"
"Die Frau Graefin selbst, Herr Baron! Jeden Nachmittag erhaelt Ange
Unterricht von der Frau Graefin, und Erna und Jorinde muessen ebenfalls
taeglich bei ihr ueben. Sie machen alle gute Fortschritte."
Teut machte eine Bewegung, er murmelte auch etwas vor sich hin, das
Tibet nicht verstand. "Wie ist denn Eure Tageseinteilung, Tibet? Die
Frau Graefin muss ja sehr in Anspruch genommen sein. Sie hat doch Maedchen
zur Hilfe?"
"Nur eins, Herr Baron! Aber die wurde uns gleich schwer krank und musste
wochenlang das Bett hueten. Da hat die Frau Graefin selbst morgens Kaffee
gemacht, die Stuben geraeumt, die Kinder angezogen und in die Schule
befoerdert. Die Frau Graefin ist ueberhaupt von morgens frueh bis abends
spaet unausgesetzt in der Wirtschaft und um die Kinder beschaeftigt."
Teut murmelte wieder etwas.
"Ah! herrliches Weib!" glaubte Tibet zu hoeren.
"Und Sie, Tibet?" fragte Teut d
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