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e haben Gott genug gethan. Jetzt setzen wir unsere Zuversicht in viel Geplaerr, Geschrei und Gesang, was Christus doch verboten hat, da er sagt: 'niemand wird erhoert durch viel Worte machen'. Er spricht nicht: ihr sollt ohne Unterlass beten, Blaetter umwenden, Rosenkranz-Ringlein ziehn, viele Worte machen. Das Wesen des Gebets ist nichts anders als Erhebung des Gemuetes oder Herzens zu Gott, sonst ist's kein Gebet. Den Namen Gottes verunehren die hoffaertigen Heiligen und Teufels-Martyrer, die nicht sind wie andere Leute, sondern gleich dem Gleisner im Evangelium. Wir beten nicht: Lass uns kommen zu deinem Reich, als sollten wir darnach laufen; sondern: Dein Reich komme zu uns; denn Gottes Gnade und sein Reich muss zu uns kommen, gleich wie Christus zu uns vom Himmel auf die Erde gekommen ist und nicht wir zu ihm von der Erde gestiegen sind in den Himmel. Das taegliche Brot ist das Wort Gottes, weil die Seele davon gespeist, gestaerkt, gross und fest wird. Es ist ein schweres Wesen zu unser Zeit, dass das Fuernehmste im Gottesdienst dahinten bleibt."[68] Dann kam 1520 der "Sermon von den guten Werken". Gute Werke waren ja alles Thun im Kloster: Beten, Fasten, Wachen u.s.w. Was aber nennt nun Luther wahrhaft gute Werke? "Das erste, hoechste und alleredelste Werk ist der Glauben an Christum. Darin muessen alle Werke geschehen und dadurch erst gut werden. Beten, Fasten, Stiften ist ohne dies nichts. Fragst du solche, ob sie das auch als gutes Werk betrachten, wenn sie ihr Handwerk arbeiten und allerlei Werk thun zu des Leibes Nahrung oder zum gemeinen Nutzen, so sagen sie nein! und spannen die guten Werke so enge, dass nur Kirchengehen, Beten, Fasten Almosen bleiben. So verkuerzen und verringern sie Gott seine Dienste. Ein Christenmensch vermisset sich aller Ding, die zu thun sind, und thut's alles froehlich und frei; nicht um viele gute Verdienste und Werke zu sammeln, sondern weil es ihm eine Lust ist, Gott also wohlzugefallen. Eltern koennen an ihren eigenen Kindern die Seligkeit erlangen; so sie die zu Gottes Dienst ziehen, haben sie fuerwahr beide Haende voll guter Werke an ihnen zu thun. O welch ein selige Ehe und Haus waere das! Fuerwahr, es waere eine rechte Kirche, ein auserwaehlet Kloster, ja ein Paradies!" Und aehnliche Gedanken konnten die Klosterleute ausgefuehrt finden in des Doktors herrlichem Buechlein "Von der Freiheit eines Christenmenschen" vom selben Jahr 1520. Da heisst es: "Der Mensch lebt nicht fu
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