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Wittenberg machen lassen. Einen "Schatzkasten" hatte das Ehepaar bereits, nur war er "wohl tausendmal zu weit" fuer ihren Schatz; 1532 hatten sie nur einen einzigen Becher. Doch fuellte sich der Schrein allmaehlich mit silbernen Bechern, Ringen, Denkmuenzen und andern Kleinodien. Auch geerbt hatten sie einen fast zu koestlichen Pokal, den der Augsburger Buerger Hans Honold dem grossen Doktor vermachte. Von Nuernberg schenkte der evangelische Abt Friedrich eine kunstreiche Uhr, die das Lutherische Ehepaar gebuehrend bewunderte; 1529 kam eine zweite (von Link) und 1542 eine dritte dazu. 1536 schickten die Aeltesten der Maehrischen Brueder ein Dutzend boehmische Messer[212]. Eine staendige Ausgabe machten die Anschaffungen fuer Leinwand, Betten, Federn, Leuchter in die Schlafkammern; fuer zinnerne Kannen, Schuesseln, Teller, Becken, Kesseln, Pfannen in die Kueche; fuer Schaufeln, Grabscheite, Gabeln, "Schupen", Mulden, Radbarn (Schubkarren) in den Garten; fuer Faesser, "Gelten" (niedere Kuebel), Eimer in Keller und Waschkueche; fuer Geschirr und Wagen zum Fuhrwerk[213]. Das Klosterhaus war bisher zwar im thatsaechlichen Besitze Luthers; aber eine foermliche Verschreibung hatte er nicht, nur durch muendliche Abmachung war das Gebaeude mit seinen Gerechtigkeiten ihm vom Kurfuersten ueberlassen. Diesem hatte es Luther, der letzte Moench des Wittenberger Augustinerkonvents, als dem juengsten Erben zur Verfuegung gestellt. Nunmehr aber betaetigte der ihm so wohlgewogene Kurfuerst Johann vor seinem Tode der Lutherschen Familie den Besitz des Anwesens vorbehaltlich des Vorkaufsrechtes fuer Staat und Stadt in einer foermlichen Verschreibung. Die Urkunde besagt[214]: "Von Gottes Gnaden Wir Johann Herzog von Sachsen thun kund maenniglich: Nachdem der ehrwuerdig und hochgelahrte unser lieber andaechtige Herr M. Luther D. aus sonderlicher Gnad und Schickung Gottes sich fast vom Anfang bei unser Universitaet zu Wittenberg mit Lesen in der heiligen Schrift, Predigen, Ausbreitung und Verkuendung des heiligen Evangelii u.s.w. bemueht, so haben Wir in Erwaegung des alles und aus unser selbsteigenen Bewegnis unersucht obgen. D.M. Luther, Katharin seinem ehelichen Weib und ihrer beider Leibeserben die neu Behausung in unserer Stadt Wittenberg, welche hievor das "Schwarze Kloster" genannt war, darinnen D. Martinus seither gewohnt, mit seinem Begriff und Umfang samt dem Garten und Hof zu einem _rechten freien Erbe_ verschrieben und sie
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