FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   4   5   6   7   8   9   10   11   12   13   14   15   16   17   18   19   20   21   22   23   24   >>  
r, und auf dem dunkeln Grunde bilden sich neue zirkelrunde Flechten von blendender Weisse. So lagert sich schichtenweise ein organisches Gewebe auf das andere; und wie das sich ansiedelnde Menschengeschlecht bestimmte Stufen der sittlichen Kultur durchlaufen muss, so ist die allmaehlige Verbreitung der Pflanzen an bestimmte physische Geseze gebunden. Wo jezt hohe Waldbaeume ihre Gipfel luftig erheben, da ueberzogen einst zarte Flechten das erdenlose Gestein. Laubmoose, Graeser, krautartige Gewaechse und Straeucher, fuellen die Kluft der langen aber ungemessenen Zwischenzeit aus. Was im Norden Flechten und Moose, das bewirken in den Tropen _Portulacca_, _Gomphrenen_ und andere niedrige Uferpflanzen. Die Geschichte der Pflanzendecke, und ihre allmaehlige Ausbreitung ueber die oede Erdrinde, hat ihre Epochen, wie die Geschichte des spaetern Menschengeschlechts. Ist aber auch Fuelle des Lebens ueberall verbreitet; ist der Organismus auch unablaessig bemueht, die durch den Tod entfesselten Elemente zu neuen Gestalten zu verbinden: so ist diese Lebensfuelle und ihre Erneuerung doch nach Verschiedenheit der Himmelsstriche verschieden. Periodisch erstarrt die Natur in der kalten Zone; denn Fluessigkeit ist Bedingniss zum Leben. Thiere und Pflanzen (Laubmoose und andre Cryptogamen abgerechnet) liegen hier viele Monate hindurch im Winterschlaf vergraben. In einem grossen Theile der Erde haben daher nur solche organische Wesen sich entwickeln koennen, welche einer betraechtlichen Entziehung von Waermestoff widerstehen, oder einer langen Unterbrechung der Lebensfunctionen faehig sind. Je naeher dagegen den Tropen, desto mehr nimmt Mannichfaltigkeit der Bildungen, Anmuth der Form und des Farbengemisches, ewige Jugend und Kraft des organischen Lebens zu. Diese Zunahme kann leicht von denen bezweifelt werden, welche nie unsern Welttheil verlassen, oder das Studium der allgemeinen Erdkunde vernachlaessigt haben. Wenn man aus unsern dicklaubigen Eichenwaeldern ueber die Alpen oder Pyrenaeen-Kette nach Welschland oder Spanien hinabsteigt; wenn man gar seinen Blick auf die afrikanischen Kuestenlaender des Mittelmeeres richtet: so wird man leicht zu dem Fehlschlusse verleitet, als sei Baumlosigkeit der Charakter heisser Klimate. Aber man vergisst, dass das suedliche Europa eine andere Gestalt hatte, als pelasgische oder carthagischc Pflanzvoelker sich zuerst darinn festsezten; man vergisst, dass fruehere Bildung des Menschengeschlechts d
PREV.   NEXT  
|<   4   5   6   7   8   9   10   11   12   13   14   15   16   17   18   19   20   21   22   23   24   >>  



Top keywords:
Flechten
 
andere
 
allmaehlige
 
Lebens
 

Pflanzen

 

Laubmoose

 

Menschengeschlechts

 

Tropen

 

leicht

 

Geschichte


unsern

 

langen

 

vergisst

 

bestimmte

 

welche

 

organische

 

solche

 
Theile
 
Farbengemisches
 

grossen


organischen

 

Winterschlaf

 
hindurch
 

vergraben

 

Jugend

 

Bildungen

 
entwickeln
 

Unterbrechung

 

Lebensfunctionen

 
faehig

widerstehen

 
Waermestoff
 

Entziehung

 

koennen

 
Zunahme
 

Mannichfaltigkeit

 

betraechtlichen

 

Anmuth

 

naeher

 

dagegen


Erdkunde

 
heisser
 
Charakter
 

Klimate

 

suedliche

 

Baumlosigkeit

 

richtet

 

Fehlschlusse

 

verleitet

 
Europa