FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   8   9   10   11   12   13   14   15   16   17   18   19   20   21   22   23   24   >>  
der physischen Welt auf die moralische, dies geheimnissvolle Ineinander-Wirken des Sinnlichen und Aussersinnlichen, giebt dem Naturstudium, wenn man es zu hoeheren Gesichtspunkten erhebt, einen eigenen, noch zu wenig gekannten Reiz. Wenn aber auch der Charakter verschiedener Weltgegenden von allen aeusseren Erscheinungen zugleich abhaengt; wenn Umriss der Gebirge, Physiognomie der Pflanzen und Thiere, wenn Himmelsblaeue, Wolkengestalt und Durchsichtigkeit des Luftkreises, den Totaleindruk bewirken; so ist doch nicht zu laeugnen, dass das Hauptbestimmende dieses Eindrucks die Pflanzendecke ist. Dem thierischen Organismus fehlt es an Masse, und die Beweglichkeit der Individuen entzieht sie oft unsern Blicken. Die Pflanzenschoepfung dagegen wirkt durch stetige Groesse auf unsere Einbildungskraft. Ihre Masse bezeichnete ihr Alter, und in den Gewaechsen allein ist Alter und Ausdruck stets sich erneuernder Kraft mit einander gepaart. Der riesenfoermige Drachenbaum, den ich auf den kanarischen Inseln sah, und der 16 Schuh im Durchmesser hat, traegt noch immerdar (gleichsam in ewiger Jugend) Bluethe und Frucht. Als franzoesische Abentheurer, die Bethencourts, im vierzehnten Jahrhundert die gluecklichen Inseln eroberten, war der Drachenbaum von Oratava (den Eingeborenen heilig wie der Oelbaum in der Burg zu Athen, oder die nordische Esche, unter der Odin und Asi zusammenkamen) von eben der kolossalen Staerke als jezt. In den Tropen ist ein Wald von Hymeneen und Caesalpinien vielleicht das Denkmal von einem Jahrtausend. Umfasst man die verschiedenen Pflanzenarten, welche bereits auf dem Erdboden entdeckt sind, und von denen *Willdenow's* grosses Werk allein ueber 20,000 genau zergliedert, mit Einem Blick; so erkennt man in dieser wundervollen Menge wenige Hauptformen, auf welche sich alle andere zurueckfuehren lassen. Zur Bestimmung dieser Formen, von deren individueller Schoenheit, Vertheilung und Gruppirung die Physiognomie der Vegetation eines Landes abhaengt, muss man nicht (wie in den botanischen Systemen aus andern Beweggruenden geschieht) auf die kleinsten Theile der Bluethen und Fruechte, sondern nur auf das Ruecksicht nehmen, was durch Masse den Totaleindruck einer Gegend individualisirt. Unter den Hauptformen der Vegetation giebt es allerdings ganze Familien der sogenannten natuerlichen Systeme. Bananengewaechse und Palmen werden auch in diesen einzeln aufgefuehrt. Aber der botanische Systematiker trennt eine Menge von
PREV.   NEXT  
|<   8   9   10   11   12   13   14   15   16   17   18   19   20   21   22   23   24   >>  



Top keywords:
Vegetation
 
allein
 
abhaengt
 
Inseln
 

Drachenbaum

 

dieser

 

welche

 

Physiognomie

 

Hauptformen

 

zergliedert


erkennt

 

grosses

 

Willdenow

 

Jahrtausend

 

zusammenkamen

 

kolossalen

 

Staerke

 
nordische
 
Tropen
 

verschiedenen


Umfasst

 

Pflanzenarten

 
bereits
 

Erdboden

 

Denkmal

 

Hymeneen

 
Caesalpinien
 

vielleicht

 

entdeckt

 
individueller

individualisirt

 
allerdings
 

Familien

 

Gegend

 
Ruecksicht
 

nehmen

 

Totaleindruck

 

sogenannten

 

natuerlichen

 

botanische


Systematiker

 
trennt
 
aufgefuehrt
 

einzeln

 

Bananengewaechse

 

Systeme

 

Palmen

 

werden

 

diesen

 
sondern