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g hierher, allein zu dem Zweck meine Lebensweise zu vereinfachen und eine Unabhaengigkeit zu erwerben, damit ich mir selbst treu bleiben koenne. Dieser Erdraum ist unser, hier koennen wir leben, schreiben und denken wie es uns am besten daeucht, und wenn Zoilus selbst Koenig der Literatur werden sollte. Auch ist die Einsamkeit nicht so bedeutend, eine Lohnkutsche bringt uns leicht nach Edinburgh, das wir als unser brittisch Weimar ansehen. Habe ich denn nicht auch gegenwaertig eine ganze Ladung von franzoesischen, deutschen, amerikanischen, englischen Journalen und Zeitschriften, von welchem Werth sie auch seyn moegen, auf den Tischen meiner kleinen Bibliothek aufgehaeuft! Auch an alterthuemlichen Studien fehlt es nicht. Von einigen unsrer Hoehen entdeck' ich, ohngefaehr eine Tagereise westwaerts, den Huegel, wo Agrikola und seine Roemer ein Lager zurueckliessen; am Fusse desselben war ich geboren, wo Vater und Mutter noch leben um mich zu lieben. Und so muss man die Zeit wirken lassen. Doch wo gerath ich hin! Lassen Sie mich noch gestehen, ich bin ungewiss ueber meine kuenftige literarische Thaetigkeit, worueber ich gern Ihr Urtheil vernehmen moechte; gewiss schreiben Sie mir wieder und bald, damit ich mich immer mit Ihnen vereint fuehlen moege." * * * * * Wir, nach allen Seiten hin wohlgesinnten, nach allgemeinster Bildung strebenden Deutschen, wir wissen schon seit vielen Jahren die Verdienste wuerdiger schottischer Maenner zu schaetzen. Uns blieb nicht unbekannt, was sie frueher in den Naturwissenschaften geleistet, woraus denn nachher die Franzosen ein so grosses Uebergewicht erlangten. In der neuern Zeit verfehlten wir nicht den lichen Inflows anzuerkennen, den ihre Philosophie auf die Sinnesaenderung der Franzosen ausuebte, um sie von dem starren Sensualism zu einer geschmeidigern Denkart auf dem Wege des gemeinen Menschenverstandes hinzuleiten. Wir verdankten ihnen gar manche gruendliche Einsicht in die wichtigsten Faecher brittischer Zustaende und Bemuehungen. Dagegen mussten wir vor nicht gar langer Zeit unsre ethisch-aesthetischen Bestrebungen in ihren Zeitschriften auf eine Weise behandelt sehen, wo es zweifelhaft blieb, ob Mangel an Einsicht oder boeser Wille dabey obwaltete; ob eine oberflaechliche, nicht genug durchdringende Ansicht, oder ein widerwilliges Vorurtheil im Spiele sey. Dieses Ereigniss haben wir jedoch geduldig abgewartet, da uns ja dergleichen im
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