s zu erfreuen, dass wir nach dem altberuehmten Florenz reisen wollten,
wo reiche Menschen aus allen Laendern der Erde zusammenkaemen, um die
Kunstschaetze zu bewundern. Er wuenschte uns Glueck zur Fahrt, schoene Tage
und froehliche Heimkehr. Die ganze Dorfschaft hoerte andaechtig zu und
klatschte am Schlusse lebhaft Beifall, winkte uns zu und rief uns
glueckliche Reise nach, als wir aufstiegen und weiterfuhren.
Diese Leute waren so unverbildet, gutmuetig und neugierig wie Kinder; und
wie sie fand ich noch viele, ja eigentlich alle, besonders auf dem Lande.
Wie leicht haette es sein muessen, mit ihnen stets im Frieden zu leben -
wenn es in Italien keine abgefeimten Advokaten und in Deutschland keine
Diplomaten und Esel gegeben haette.
Wie sonderbar aber die Ansichten ueber Volk und Land verbildet waren, das
sah ich ein paar Wochen spaeter in Florenz, als ein Tiroler Arzt uns mit
sichtlichem Entsetzen fragte, ob es denn wahr sei, dass wir zu Rad durch
die Apenninentaeler gefahren waeren.
Und er wollte es kaum glauben, dass wir das Wagnis ohne Abenteuer, ohne
gefaehrliche Begegnungen mit Raeubern bestanden haetten.
Ein Jahr spaeter beschwor mich ein roemischer Hotelier, ein geborener
Italiener, ich moechte doch um Gottes willen von dem Plane abstehen, allein
durch die Campagna gegen Amelia hin zu fahren, da ich sonst bestimmt
Raeubern in die Haende fiele.
So gluecklich wirken die Zeitungen, und so bringen sie die Menschen
einander naeher.
Ich habe gerade auf jener Fahrt durch Umbrien und Toskana unter dem
Landvolke die hoeflichsten, gastfreundlichsten Menschen gefunden, die
kennenzulernen ebenso angenehm wie lehrreich war.
Denn Abkoemmlingen Fra Diavolos bin ich nirgends begegnet.
Nach einer heiteren, durch ihre Sorglosigkeit beglueckenden Fahrt ins
Unbekannte hinein, die uns auf Schritt und Tritt noch mehr als die mit
Sternen versehenen Baedekerwunder bot, ueberliessen wir uns in Florenz mit
freudigem Verstaendnisse dem Faulenzen und Schlendern, das sich in dieser
Stadt zur wirklichen Kunst ausgebildet hat.
Wir suchten nicht mit unschoener Hast die Museen ab, wir besorgten das mit
gelassener Ruhe, ohne Gewissensbisse, wenn wir es einmal an einem
Vormittage versaeumt hatten; wir lernten auf gut florentinisch, mit den
Haenden in den Hosentaschen, an einer schwaerzlichen Toskana schnullend,
durch die engen Gassen bummeln, an den Ecken stehen, wir spielten Boccia
mit kleinen Handwerkern, wir schuetteten ge
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