t einmal um eine sie nahe
beruehrende Sache handelte.
Freilich hatte man etliche Monate vorher vergeblich die Laermtrommel gegen
den Verfasser des "Andreas Voest" geruehrt, und der "Bayrische Kurier" hatte
das Ministerium erfolglos aufgefordert, die Kirche und ihre Diener
pflichtgemaess gegen die Veroeffentlichung des Romans zu schuetzen.
Die Feindseligkeiten verschaerften sich, und der Ton wurde grob und groeber,
als ich die Briefe eines ultramontanen Abgeordneten veroeffentlichte. Ich
war nicht wehleidig und konnte es verstehen, dass mir aus dem Zentrumswalde
kein liebreiches Echo entgegenschallte, aber imposant fand ich die
maechtigen Gebieter des Landes nicht, die so wenig innerliche Staerke bei so
viel aeusserlicher zeigten.
Wenn wir im Januar 1906 bei Gruendung der Gesellschaft geglaubt hatten, dass
nunmehr ein lange dauerndes gemeinsames Schaffen gesichert waere, so zeigte
uns das Schicksal wenige Jahre spaeter, dass sich auf die Zukunft nicht
bauen laesst.
Seit 1907 kraenkelte _Wilke_, im November 1908 starb er an einer
Lungenentzuendung.
J. B. _Engl_ war ihm vorausgegangen, und Ende April 1909 folgte ihm
_Albert Langen_, dessen Leiche Ferdinand von _Reznicek_ nach Koeln
ueberfuehrte. Vierzehn Tage darauf starb auch er in einer Muenchner Klinik an
Magenblutung.
Wilke war vierunddreissig Jahre alt, Langen neununddreissig, Reznicek
vierzig; allen dreien schien nicht nur das bluehende Alter, sondern auch
Kraft und Gesundheit langes Leben zu verbuergen. Wilke allerdings, dessen
Staerke und Gewandtheit einmal vorbildlich waren, hatte uns schon ein Jahr
vor seinem Tode Grund zu Befuerchtungen gegeben, aber ganz unvermutet kam
das Ableben Langens und Rezniceks.
Dieser war der typische Oesterreicher von guter Familie; taktvoll,
liebenswuerdig, heiter, in Manieren wie im Charakter vornehm. Ich habe ihn
nie laut oder heftig gesehen, und ich glaube, er waere gegen Brutalitaet
voellig hilflos gewesen. Die Grazie, die seine Zeichnungen auch denen, die
herbere Kunst schaetzen, wertvoll machte, lag in seinem Wesen.
Von den Kuenstlern, die durch den "Simplicissimus" und die "Jugend" bekannt
wurden, war er sogleich der populaerste, und er ist es geblieben.
Dass er, verhaetschelt und umworben, von Eitelkeit voellig frei blieb und
ganz und gar nicht zuegellos lebte, bewies seinen wirklichen Wert, den nur
die anzweifelten, die ihn nicht persoenlich kannten. Die Art und das
Gegenstaendliche seiner Kunst veranlasst
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