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osmographen und ungeuebten Astronomen darzustellen und so die Grundbedingungen seines Rufes und Ruhmes, wenn auch nicht zu zerstoeren, doch zu erschuettern, sich die wenig dankenswerthe Muehe gegeben haben. Diese Versuche gruenden sich vorzueglich auf dessen beruehmte Weltkugel, welche die geographischen Ansichten des fuenfzehnten Jahrhunderts nach Ptolomaeus, Marco Polo und Mandeville veranschaulicht und auf die Aussagen eines Geschichtsschreibers der Azoren aus dem siebenzehnten Jahrhundert, Namens Cordeyro. In Bezug auf erstere sagt man, und wohl auch nicht ganz mit Unrecht, dass Behaim bei seinen Breitenangaben um 12 bis 15 deg. irrte, die Fehler seiner Breitenbestimmungen bei der Prinzessin-Insel begoennen und sich zuletzt auf mehr als 16 deg. steigerten, dass sein Island auch faelschlich innerhalb des arktischen Kreises sich nach dem hohen Norden erstrecke und was dergleichen Behauptungen mehr sind. In Bezug auf Cordeyro, den einzigen Schriftsteller, welcher Nachrichten ueber Behaims letzte Schicksale enthalte, fuehrt man an: dass dieser einige von dessen unerquicklichen astrologischen Prophezeiungen mittheile(1) und aussage, dass Behaim auf den Azoren den unheimlichen Ruf eines Meisters der astrologischen Trugkuenste hinterlassen habe. Mag dem sein, wie ihm wolle, alle diese und andere Angaben koennen den Ruf Behaims als Kosmograph nicht verringern; denn sie beweisen nur, dass der Standpunkt der damaligen geographischen Wissenschaften im _Allgemeinen_ ein ungenuegender gewesen ist. Es genuege hier, nur darauf hinzuweisen, dass viele der alten beruehmten Weltkarten jener Zeit, z. B. die Karte der Militaerbibliothek zu Weimar aus dem Jahre 1424, die von Andreas Bianco 1436, des Genuesen Beclario oder Bedrazio aus dem Jahre 1436, die Hafenkarten der beiden Benincasa 1463 bis 1473, des Bartholomaeus, Bruder des Entdeckers von Amerika, aus dem Jahre 1488, des Juan de la Cosa, Reisegefaehrten von Columbus, des Ruysch in der roemischen Ausgabe des Ptolomaeus vom Jahre 1508, des Purdy u. s. w., nicht nur viele Irrthuemer und falsche Breitenangaben, sondern oefters, z. B. die Karten des in der St. Marcusbibliothek aufbewahrten Atlas des Andreas Bianco u. s. w., gar keine Gradeintheilung haben. Man beeilte sich damals im Allgemeinen, auf den Karten alles Dasjenige zu verzeichnen, was man ueber den Fortschritt der neuesten Entdeckungen, gleichviel ob wahr oder unwahr, zu erfahren vermochte und so kam es, dass trotz der Ergebnis
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