viedo oder Acosta, noch
die Karten von Amerika und die Welttafeln, welche seit dem Jahre 1508 den
Ausgaben des Ptolamais beigefuegt werden, des Namens Antillia gedenken. Die
erste Spur dieses Gebrauches des Namens findet von Humboldt in den
_Oceanis_ des _Peter Martyr d'Anghiera_ (_Dec. lib. I. pag. II._ beendigt
im Novbr. 1493). Hier findet man die geographische Benennung der Antillen
in der Mehrzahl. Aber noch mehr; das einzige Mal, wo man in den Briefen
des _Amerigo Vespucci (c. 1500)_ den Namen Columbus findet, steht er in
Verbindung mit dem Namen Antillia, obgleich Columbus nie die Gesammtmasse
der von ihm entdeckten _Inseln von Inseln_ unter eine gemeinschaftliche
Benennung zusammenstellt. Uebrigens ist es mit dem Namen der
Antilleninseln gegangen wie mit dem von Amerika. Der erstere wurde im Jahr
1493 von Anghiera vorgeschlagen, der letztere von Ylacomylus, und bei
beiden war mehr als ein Jahrhundert erforderlich, ehe der Gebrauch
allgemein verbreitet war.
Martin Behaim schreibt bei der Insel Antillia Folgendes: "Als man zaehlt
nach Christi Geburt 734 Jahre, als ganz Hispania von den Heiden aus Afrika
genommen war(38), da wurde bewohnt die oben beschriebene _insula Antilia_,
genannt _Septem ritade_, von einem Erzbischof von _Porto Portigal_ mit
sechs anderen Bischoefen, die zu Schiffe von Hispania dahin geflohen kamen
mit ihrem Vieh, Hab' und Gut. _Anno_ 1414 ist ein Schiff aus Hispania
ungefaehr am naechsten dabei gewesen." Diese Angabe der Insel Antillia ist
ein Beweis, dass allerdings Martin Behaim, wenn er auch nicht selbst auf
dieser Insel gewesen, doch Nachrichten, Kenntnisse, Anzeichen (_indicia_)
von einem im Westen liegenden Lande gehabt haben muss. Diese koennen ihm
durch Schiffer (und die Angabe unter 1414 weist darauf hin), durch
Schiffbruechige oder durch an die Ufer der Azoren angeschwemmte Gegenstaende
geworden sein, z. B. durch Fichtenstaemme an den Kuesten von Graciosa und
Fayal, durch Leichname unbekannter Menschenracen an der Insel Flores,
durch Stuecke kuenstlich aber ohne eiserne Werkzeuge geschnitzten Holzes an
der Insel Porto Santo und selbst durch Canots, die mit Haeuten bedeckt und
mit Menschen von einem gaenzlich unbekannten Stamm besetzt gewesen, von
welchen Gegenstaenden auch die Zeitgenossen des Columbus (s. _Vida del
Almirante__, cap. 8 pag. 6_) mit der kleinlichsten Genauigkeit reden und
die auch von Columbus als Zeichen von Land im Westen betrachtet wurden.
Sein Sohn Fernando sagt
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