. B. Gebauer(29), Tozen(30), von
Murr(31), Baur(32) u. A. die Zweifel noch nicht beseitigt. Wenn wir hier
noch die Werke von Humboldt(33), Franz Loeher(34), Ghillany(35), Oscar
Peschel(36) und Fr. Kunstmann(37) anfuehren, so glauben wir, wenn auch
nicht erschoepfend, doch ziemlich vollstaendig auf die Behaim-Literatur
hingewiesen zu haben, und wollen nur noch bemerken, dass in dem Werke von
Ghillany - das neueste bedeutendste Werk ueber Behaim - in sehr lichtvoller
Weise dargethan wird, dass Behaim wesentlich zur Ausfuehrung des Planes von
Columbus beigetragen habe.
Wir kommen jetzt II. auf das Buch der Chroniken von Hartmann Schedel in
Nuernberg, das erst lateinisch, dann 1493 in deutscher Uebersetzung
erschien, somit die naechste Jahreszahl nach der Entdeckung Amerikas durch
Columbus traegt.
Es heisst hier, dass Koenig Johann II. von Portugal im Jahre 1483 _Jacob de
Cano_, einen Portugiesen, und Martin Behaim, einen Deutschen aus Nuernberg,
mit etlichen Galeeren gegen Aethiopien ausgeschickt haette; dass sie in dem
suedlichen Meere nicht weit von der Kueste geschiffet, und nachdem sie ueber
die Linie gegangen, in die _andere Welt gekommen waeren, wo ihr Schatten,
wenn sie gegen Morgen gestanden, mittagwaerts und zur Rechten gefallen
sei_; dass sie solchergestalt eine _neue und bisher unbekannte Welt_,
welche in vielen Jahren von keinem als den Genuesen, wiewohl vergeblich,
gesucht worden, entdeckt und dass sie endlich nach einer 26monatlichen
Schifffahrt zurueckgekommen und zum Wahrzeichen Pfeffer und Paradieskoerner
mitgebracht haetten.
Wiewohl in dieser Stelle thatsaechlich von _einer anderen neuen Welt_ die
Rede ist und man auch auf Grund dieser Urkunde versucht hat, dem Martin
Behaim die Ehre der Entdeckung von Amerika (Brasilien) zuzuschreiben,
indem man angenommen hat, dass Behaim, wie spaeter Cabral, durch die von
Congo nach Westen fuehrenden Stroemungen nach Brasilien gelangt sei, und dass
der Verfasser jener Stelle in der Nuernberger Chronik, wenn er schon von
Columbus etwas gewusst, sicher dessen Namen genannt haben wuerde, um den
Ruhm Behaim's gegen ihn herauszustellen, so scheint mir doch diese Urkunde
aus folgenden Gruenden von keinem sonderlichen Gewicht zu sein. Die
angefuehrte Stelle ist naemlich dieselbe, welche in des _Aeneas Sylvius_
Buch _de Europae sub Frederico III. Imperatore statu_ aus diesem Chronikon
eingerueckt ist. Dieser _Aeneas Sylvius_, nachheriger Pabst Pius II. (gest.
1464), i
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